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Wie leiste ich bei Hass im Netz Gegenrede?

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Gegenrede („Counter Speech“) ist ein wirksames Mittel, um aktiv gegen Hass im Netz vorzugehen. Statt Hassbotschaften zu ignorieren, werden diese auseinandergenommen und mit stichhaltigen Argumenten widerlegt. Oft geraten die Hater:innen dadurch in Erklärungsnot und ihre Postings verlieren an Wirkung.

Ziel von Gegenrede ist es nicht unbedingt, überzeugte Hater:innen umzustimmen, sondern stille Mitlesende zum Nachdenken anzuregen.

  • Bleiben Sie sachlich und ruhig. Verfallen Sie nicht in dieselbe aggressive oder wütende Tonlage wie die Hater:innen, sondern bleiben Sie respektvoll und höflich. Stützen Sie Ihre Argumente stets auf Fakten und vermeiden Sie persönliche Angriffe – auch wenn Sie aggressive Gegenreaktionen erhalten.
  • Nennen Sie den Hass beim Namen. Benennen Sie Hassbotschaften als solche (z. B. „Das ist rassistisch.“), um den Hass für andere Nutzer:innen sichtbar zu machen. Viele Hater:innen versuchen, ihre tolerante Fassade zu wahren, machen aber trotzdem diskriminierende bzw. menschenverachtende Aussagen („Ich bin kein Rassist, aber…“).Begründen Sie, warum solche Aussagen sehr wohl hetzerisch sind (z. B. „Sie verallgemeinern alle Einwohner:innen eines Landes bzw. alle Anhänger:innen einer Religion“).
  • Setzen Sie klare Grenzen. Machen Sie klar, dass Hass und Diskriminierung nicht akzeptabel sind. Wenn Hater:innen versuchen, Sie zu provozieren oder zu beleidigen, können Sie klarstellen, dass Sie eine solche Sprache nicht tolerieren.
  • Seien Sie empathisch. Wer Hasspostings veröffentlicht, sucht vielleicht ein Ventil für persönliche Probleme und fühlt sich unverstanden. Zeigen Sie Mitgefühl und versuchen Sie, das Gespräch in eine konstruktive Richtung zu lenken.
  • Setzen Sie auf Humor. Manchmal kann es hilfreich sein, auf Hasspostings mit humorvollen oder ironischen Antworten zu reagieren. Das kann die Situation entspannen und dazu beitragen, die Verfasserin bzw. den Verfasser des Hasspostings zu entwaffnen.
  • Bleiben Sie beim Thema. Hater:innen betreiben häufig „Themen-Hopping“, indem sie immer wieder neue Provokationen zu neuen Themen posten. Zeigen Sie deren Strategie auf, anstatt darauf einzusteigen („Sie lenken vom Thema ab – wir diskutieren hier über XY“.)
  • Entlarven Sie Fake News. Um ihre Behauptungen zu untermauern und ihnen mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, zitieren Hater:innen oft angebliche Studien und Statistiken, bringen Fotos in einen anderen Zusammenhang oder stellen erfundene Geschichten als persönliche Erfahrung dar („Die Cousine des Bruders meines Kollegen arbeitet im Flüchtlingsheim und hat dort...“). Fragen Sie in solchen Fällen konkret nach Quellen und hinterfragen Sie vermeintliche Fakten kritisch, um falsche und widersprüchliche Aussagen zu entkräften.
  • Beobachten Sie die Strategie der Hater:innen. Die geeignete Form der Gegenrede hängt immer von den Hassinhalten und dem Verhalten der anderen ab.  Ein ironischer Kommentar z. B. kann das Gesprächsklima je nach Situation auflockern, die Fronten aber auch noch weiter verhärten.

In einigen Fällen kann es besser sein, nicht auf Hasspostings zu antworten oder sich auf andere Weise dagegen zu wehren. Vergessen Sie nicht: Ihr Selbstschutz geht vor!

Schneller Konter hilft Ihnen dabei, eine kreative Gegenrede zusammenzustellen!