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Die neuen KI-Funktionen bei Meta

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Meta bietet nun auch in Europa Funktionen mit Künstlicher Intelligenz (KI) an. Welche Aufgaben die KI übernimmt und was Sie Ihren Kindern über Meta AI mitgeben sollten, lesen Sie hier.

Kritik an den Nutzungsbedingungen

In anderen Ländern ist Meta AI bereits seit Längerem in die Dienste Instagram, WhatsApp und Facebook integriert. Bereits im Vorjahr berichtete die EU-Initiative klicksafe über Metas Pläne, KI-Funktionen in seinen Plattformen auch in der EU verfügbar zu machen. Aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken stießen die ursprünglichen Nutzungsbedingungen jedoch auf Kritik, da sie möglicherweise nicht mit den Vorgaben der Europäischen Union vereinbar waren. Inzwischen hat Meta Anpassungen vorgenommen, um den Anforderungen des europäischen Verbraucherschutzrechts zu entsprechen. Kritik gibt es jedoch weiterhin insbesondere am sogenannten „Opt-out-Verfahren“.

Bis zum 27. Mai konnten europäische Nutzer:innen der Verwendung ihrer Daten für Trainingszwecke widersprechen. Wenn Sie keinen Widerspruch eingelegt haben und diese Entscheidung bereuen, können Sie dies für Ihre zukünftigen Beiträge auf Instagram und Facebook nachholen

Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der WhatsApp-Chats garantiert, dass nur Sie und die Empfänger:innen Ihre privaten Nachrichten lesen können. Wenn Sie allerdings mit Meta AI interagieren, sind sowohl die Nachricht als auch die Antwort von Meta AI, nicht verschlüsselt. Deshalb sollten Sie im Austausch mit Meta AI keine sensiblen Informationen preisgeben. Alle anderen Nachrichten in diesem Chatverlauf bleiben verschlüsselt. Zusätzlich bietet WhatsApp die sogenannte „Advanced Chat Privacy“ an, die in den Einstellungen des jeweiligen Chats aktiviert werden kann. Laut WhatsApp wird der Chat dann nicht zum KI-Training benutzt.


Die Funktionen der Meta AI erkennen Sie an dem kleinen blauen Kreis, der nun zum Beispiel im Nachrichten-Reiter angezeigt wird.


Die Funktionen im Überblick

  • Instagram: Das Symbol für die Meta AI finden Sie in der Suchleiste im Nachrichten-Reiter. Wenn Sie der Aufforderung „Meta AI fragen oder suchen“ nachkommen, finden Sie diesen Chat genauso wie Ihre anderen Gespräche in der Nachrichtenübersicht wieder. Neben einfachen Unterhaltungen und Antworten auf Fragen soll Meta AI auf Instagram zukünftig auch Bilder analysieren und generieren können. Diese Funktion ist bisher aber noch nicht verfügbar.
  • WhatsApp: Sie können auch über WhatsApp Einzelkonversationen mit Meta AI führen. Eine besondere Funktion ist allerdings, dass Sie Meta AI auch in Gruppenchats nutzen können. Wenn Sie vor einer Frage „@Meta AI“ eingeben, wird die KI-generierte Antwort direkt in den Gruppenchat gepostet. Wer mit dem Beitrag von Meta AI in dem Gruppenchat weiter interagieren möchte, kann die Nachricht markieren und darauf antworten. Auch bei WhatsApp sollen zukünftig Bilder mithilfe von Meta AI erzeugt und analysiert werden können.
  • Facebook: Meta AI war bei Facebook für uns noch nicht aufrufbar, weshalb wir es nicht testen konnten. Im Hilfebereich von Meta gibt es jedoch weitere Informationen zu Meta AI auf Facebook.

Die Nutzungsbedingungen von Meta AI

Meta hat für die Nutzer:innen in der EU eigene Nutzungsbedingungen erstellt. Hier lesen Sie einen Ausschnitt davon:

  • Persönliche Informationen: Meta warnt davor, persönliche Informationen mit Meta AI zu teilen, wenn Sie sichergehen möchten, dass diese nicht verwendet oder gespeichert werden. Als Beispiele nennt das Unternehmen Kontokennungen, Passwörter, Finanzinformationen oder sonstige sensible Themen. Alle Informationen, die mit Meta AI geteilt werden, können gespeichert und zur stärkeren Personalisierung der Antworten von Meta AI genutzt werden.
  • Weitergabe an Dritte: Wenn Sie persönliche Informationen in einem Chat mit Meta AI preisgeben, müssen Sie damit rechnen, dass diese Informationen auch an Dritte weitergegeben werden. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn Meta AI eine Suchmaschine nutzt, um weitere Informationen zu Ihrer Anfrage zu erhalten. In diesem Fall könnten private Informationen an die Betreiber:innen der Suchmaschine weitergegeben werden. Hier können Sie sehen, mit welchen Unternehmen Meta AI Ihre Daten unter Umständen teilt.
  • Privatsphäre: Chats mit Meta AI können von Meta überprüft werden. Das kann sowohl automatisiert durch Maschinen als auch durch Menschen erfolgen. Meta behält sich das Recht vor, Chats zu überprüfen, um den Dienst zu verbessern oder auch, um gegen illegale Aktivitäten vorzugehen.
  • Unangemessene Inhalte: Die Gemeinschaftsstandards der Meta-Plattformen gelten auch für Chats mit Meta AI. Das bedeutet, dass zum Beispiel Beleidigung, Hass und sexuelle Gewalt auch in der Interaktion mit Meta AI dazu führen können, dass Meta gegen die betreffenden Nutzer:innen vorgeht.
  • Zuverlässigkeit der Antworten: Meta weist deutlich darauf hin, dass die Antworten von Meta AI nicht zuverlässig sind: „Du solltest dich in keiner Weise auf die Outputs verlassen (...). Wenn du Outputs aus irgendeinem Grund verwenden möchtest, liegt es in deiner alleinigen Verantwortung, sie zu überprüfen.“ An anderer Stelle betont das Unternehmen sogar, dass die Antworten gefährlich sein können: „Wir garantieren nicht, dass sie [die Antworten] ungefährlich, sicher und fehlerfrei sein werden (...).“

Entfernung der Meta AI

Sie können Meta AI nicht wieder aus den Diensten löschen. Sie haben momentan nur die Möglichkeit, einzelne Nachrichten oder den gesamten Chat mit Meta AI für Sie selbst zu löschen. Das bedeutet, dass die entsprechenden Inhalte für Sie selbst nicht mehr sichtbar sind. Die zugrunde liegenden Daten sind danach allerdings weiterhin auf den Servern von Meta gespeichert. Um Ihre Informationen vollständig zu entfernen, müssen Sie die Löschung Ihrer Accounts mit allen Inhalten über die jeweilige Plattform veranlassen.

Wenn Sie der Verarbeitung personenbezogener Informationen durch Drittanbieter für die Entwicklung und Verbesserung von KI bei Meta widersprechen oder diese einschränken möchten, können Sie dies hier tun.


Tipps für Eltern

  • Altersbeschränkungen: Die Nutzung aller Meta-Dienste ist gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ab 13 Jahren erlaubt. In Österreich ist die Nutzung laut Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) allerdings erst ab 14 Jahren erlaubt. Dieses Mindestalter gilt auch für die Nutzung von Meta AI.
  • Private Informationen: Verdeutlichen Sie Ihrem Kind, dass es auch im Umgang mit KI keine privaten Informationen preisgeben sollte.
  • Unzuverlässige Informationen: Erklären Sie Ihrem Kind, dass Meta AI zwar überzeugend klingende Antworten liefert, aber auch falsche Angaben machen kann. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es Informationen im Internet finden kann, ohne auf Meta AI angewiesen zu sein.
  • Hoher Energieverbrauch: Erklären Sie Ihrem Kind, dass Konversationen mit KI sehr viel Energie verbrauchen und dass unnötige Gespräche mit KIs möglichst zu vermeiden sind. Für einfache Rechercheanfragen kann eine Suchmaschine benutzt werden, da der Energieverbrauch dort deutlich geringer ist als bei einer KI.

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf klicksafe veröffentlicht und für Saferinternet.at adaptiert.