Chancen und Risiken digitaler Spiele
Digitale Spiele zählen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten junger Menschen – und sind weit mehr als nur nutzloser Zeitvertreib: Sie fördern Teamgeist, Frustrationstoleranz, strategische Kompetenzen und sorgen nicht zuletzt für Freizeitspaß und gemeinsame Erlebnisse. Allerdings können Onlinegames auch ein Einfallstor für negative Erfahrungen sein. Sie bergen Risiken wie Cybergrooming, Cybermobbing, Hassrede oder die Konfrontation mit jugendgefährdenden Inhalten. Problematisch beim Gaming sind zudem manipulative Spieldesigns (auch Dark Patterns genannt) und Kostenfallen durch In-App-Käufe, mit denen man Spielvorteile erkaufen oder digitale Gegenstände beziehen kann.
Woran erkennt man geeignete Spiele?
Diese Risiken einschätzen zu können, ist für junge Gamer:innen und deren Eltern oft nicht so leicht – denn nicht jedes Onlinespiel mit einer kindgerechten Aufmachung ist auch tatsächlich für Kinder geeignet. Eine erste, wichtige Orientierungshilfe bieten Altersfreigaben wie jene der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), die seit 30 Jahren digitale Spiele prüft. Mit ihren Alterskennzeichen hat die USK eine Einstufung etabliert, die auf einen Blick erkennen lässt, ab welchem Alter ein Spiel aus Jugendschutzsicht grundsätzlich unbedenklich ist. Nach Prüfung erhalten digitale Spiele die Altersempfehlung ab 0, 6, 12, 16 oder 18 Jahren.
Beachten Sie, dass die erteilten Altersfreigaben nicht als pädagogische Empfehlungen zu verstehen sind. Ob ein Spiel für Ihr Kind geeignet ist, sollten Sie sowohl von der Altersfreigabe als auch vom individuellen Entwicklungsstand abhängig machen. Spielen Sie das Spiel am besten vorab einmal selbst und nutzen Sie pädagogische Spielebeurteilungen wie z. B. jene der BuPP.
Kinder beim Gaming begleiten – Tipps für Eltern
Begleiten Sie Kinder und Jugendliche beim Gaming und stärken Sie so ihre Medienkompetenz und sichere Teilhabe. Darauf sollten Sie dabei achten:
- Informieren Sie sich genau über die Spielinhalte, das Mindestalter, die Nutzungsrichtlinien sowie mögliche Risiken und Sicherheitseinstellungen.
- Begleiten Sie Ihr Kind aufmerksam im Alltag, um mögliche Anzeichen eines exzessiven Spielverhaltens rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.
- Schalten Sie Push-Nachrichten, die Kinder immer wieder ans Spiel erinnern, in den Handyeinstellungen aus.
- Begrenzen Sie die Spielzeit und achten Sie auf die Einhaltung der vereinbarten Zeiten. Hilfreich kann ein Mediennutzungsvertrag sein, den Sie gemeinsam in der Familie aushandeln.
- Legen Sie fest, ob und in welcher Höhe (zum Beispiel Taschengeld) In-Game-Käufe vom Kind getätigt werden dürfen. Wenn Sie solche Käufe nicht erlauben wollen, können Sie diese am Gerät verhindern.
- Besprechen Sie mit Ihrem Kind Regeln zur Onlinekommunikation. Sensibilisieren Sie es hierbei für Cybermobbing oder ungewollte Kontaktaufnahme und sexuelle Übergriffe.
- Zeigen Sie Ihrem Kind den Hilfebereich und die Meldemöglichkeiten für unangemessene Inhalte in Onlinespielen.
- Bleiben Sie im regelmäßigen Austausch über die Aktivitäten Ihres Kindes. Hier finden Sie Tipps für passende Gesprächseinstiege.
Lesen Sie hier, worauf Sie bei Onlinespielen noch achten sollten!
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Klicksafe.de veröffentlicht und für Saferinternet.at adaptiert.