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Gehackte und kopierte Facebook-Profile – wie kann ich mich schützen?

Immer wieder hacken Betrüger/innen fremde Facebook-Accounts oder erstellen exakte Kopien der Profile. Ziel ist es, den Personen auf der Freundesliste Geld zu entlocken. Wir zeigen, wie Sie sich vor Facebook-Betrug schützen können.

Internet-Betrüger/innen testen regelmäßig neue Methoden, um Facebook-Nutzer/innen abzuzocken. Das Ziel der Angriffe sind aber nicht immer die gehackten User/innen selbst, sondern in vielen Fällen die Personen auf deren Freundesliste. Folgende Betrugsmaschen mit falschen Facebook-Freund/innen sind auf dem Vormarsch:


1. Gehackte Facebook-Accounts

Die Hacker knacken den Zugang zu Facebook-Profilen und nutzen dies, um den ahnungslosen Freund/innen des Opfers Geld zu entlocken. Eine beliebte Variante: Die Betrüger/innen schreiben im Namen der gehackten Facebook-User/innen alle Personen auf deren Freundesliste an und bitten diese um Geld. Meist wird eine schockierende Geschichte aufgetischt, z.B. dass die Nutzer/innen im Urlaub ausgeraubt wurden und nun dringend Bargeld via Paysafecard oder einem Geldtransferdienst benötigen.

Was kann ich im Ernstfall tun?

  • Werden Sie plötzlich von einem Freund/einer Freundin auf Facebook via Privatnachricht oder Facebook Messenger um Geld gebeten, versuchen Sie unbedingt, diese/n über einen anderen Kommunikationskanal zu erreichen (Handy, E-Mail, WhatsApp, ...).

  • Öffnen Sie nicht vorschnell dubiose Links oder Dateien, die Ihnen von Facebook-Freund/innen geschickt werden – es könnte sich um einen Phishing-Versuch oder Schadsoftware handeln!

  • Falls Ihr eigener Facebook-Account gehackt wurde, finden Sie hier Tipps: Facebook-Account gehackt – was nun? Auch die Watchlist Internet bietet umfassende Informationen zum Thema Facebook-Betrug.

Wie kann ich mich schützen?

  • Oberstes Gebot: Schützen Sie die Zugangsdaten zu Ihrem Account! Wählen Sie ein sicheres Passwort, geben Sie dieses auch nicht an Freund/innen weiter und wechseln Sie es regelmäßig!

  • Sichern Sie Ihren Account mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung! Diese zusätzliche Sicherheitsmaßnahme heißt bei Facebook „Anmeldebestätigung“. Nach Aktivierung der Anmeldebestätigung werden Sie jedes Mal, wenn Sie sich mit einem neuen Gerät einloggen, nicht nur nach Ihrem Passwort, sondern auch nach einem Sicherheitscode gefragt. Diesen Code können Sie sich entweder per SMS auf Ihr Handy schicken oder vom Codegenerator in der Facebook-App anzeigen lassen.



  • Wählen Sie Ihre Facebook-Freund/innen mit Bedacht aus! Nehmen Sie z.B. nur Freundschaftsanfragen von Personen an, die Sie auch im echten Leben kennen!

  • Auf Facebook ist eine gesunde Portion Misstrauen nie verkehrt – seien Sie skeptisch, wenn Facebook-Freund/innen plötzlich Geld von Ihnen wollen!


2. Kopierte Facebook-Profile

In anderen Betrugsfällen werden Facebook-Accounts nicht gehackt, sondern einfach nachgeahmt: Die Betrüger/innen kopieren Profil- und Titelbild des Original-Profils und legen unter dem gleichen Namen ein neues Facebook-Profil an. Auch öffentlich einsehbare Fotos bzw. Postings, persönliche Informationen und gelikete Seiten werden kopiert und in das neue Profil eingepflegt. Auf diese Weise entstehen zwei Profile, die auf den ersten Blick kaum voneinander zu unterscheiden sind. Danach geben sich die Kriminellen als jene Person aus, deren Profil sie imitiert haben, und kontaktieren wiederum deren Facebook-Freund/innen mit der Bitte um Geld.

Was kann ich im Ernstfall tun?

  • Auch hier gilt: Werden Sie plötzlich von einem Freund/einer Freundin auf Facebook via Privatnachricht oder Facebook Messenger um Geld gebeten, versuchen Sie unbedingt, diese/n über einen anderen Kommunikationskanal zu erreichen (Handy, E-Mail, Messenger, ...).

  • Wenn Sie vermuten, dass Ihr eigenes Profil kopiert wurde: Suchen Sie zunächst auf Facebook nach weiteren Accounts mit Ihrem Namen. Ein kopiertes Profil sollten Sie sofort an Facebook melden. Informieren Sie Ihre Facebook-Freund/innen darüber, dass Ihr Profil kopiert wurde!

Wie kann ich mich schützen?

Mit ein paar wenigen Klicks kann verhindert werden, dass das eigene Facebook-Profil originalgetreu nachgebaut wird. Dabei gilt vor allem: Privatsphäre schützen – nicht alles muss für die Öffentlichkeit sichtbar sein!

  • Freundesliste verbergen. Es sollte nicht für jedermann sichtbar sein, mit wem Sie auf Facebook befreundet sind – so kann es auch nicht passieren, dass Betrüger/innen Ihre Freund/innen anschreiben. Stellen Sie ein, dass nur bestehende Facebook-Freunde Ihre Freundesliste sehen können (Aktivitätenprotokoll > links im Menü auf „Mehr“ klicken > Freunde > Wer kann deine Freundesliste sehen? > Freunde).

  • Niemals öffentlich posten. Sind Postings nicht öffentlich sichtbar, können diese auch nicht kopiert werden. Am besten einstellen, dass nur „Freunde“ zukünftige Postings (auch Fotos, Videos und Lebensereignisse) sehen können (oben rechts auf das Sicherheitsschloss klicken > Wer kann meine Inhalte sehen? > Freunde. Diese Einstellung ist gleichzeitig auch die Standardeinstellung für alle zukünftigen Postings. Die Sichtbarkeit eines Postings kann aber auch direkt beim Verfassen jedes einzelnen Beitrags festgelegt werden).

  • Fotoalben schützen. Fotos sollten aus vielen Gründen niemals für die Öffentlichkeit sichtbar sein!
    (A) Selbst erstellte Alben: Legen Sie gleich beim Erstellen eines neuen Albums fest, dass dieses nur für „Freunde“ sichtbar sein soll. Diese Einstellung kann auch im Nachhinein vorgenommen werden (Fotos > Alben > rechts unter dem Album das Publikum auswählen > Freunde)

    (B) Standard-Alben: Bei standardmäßigen Alben (Profilbilder, Titelbilder, Chronikfotos, ...) muss für jedes einzelne Foto (!) die Sichtbarkeit eingestellt werden (Foto aufrufen > im oberen Bereich neben dem Datum das Publikum auswählen > Freunde). Achtung: Das Titelbild und das aktuelle Profilfoto sind immer öffentlich sichtbar!

  • Markierungen überprüfen. Legen Sie fest, dass Fotos bzw. Beiträge, in denen Sie markiert wurden, nur für „Freunde“ sichtbar sein sollen (Einstellungen > Chronik und Markierungseinstellungen > Wer kann Inhalten in meiner Chronik sehen? > Wer kann Beiträge, in denen du markiert wurdest, in deiner Chronik sehen? > Freunde). Aktivieren Sie zusätzlich die Option, dass Sie Markierungen zuerst freigeben müssen, bevor diese auf Facebook erscheinen (Einstellungen > Chronik und Markierungseinstellungen > Wie kann ich von anderen Personen hinzugefügte Markierungen (...) > Möchtest du die Markierungen überprüfen, (...) > „Ein“).

  • Persönliche Informationen schützen. Auch persönliche Daten, wie z.B. Beruf, Ausbildung, Kontaktinformationen, Familie und Beziehungen etc. gehen Fremde nichts an! Legen Sie fest, dass diese Infos nur für „Freunde“ sichtbar sind (Profil > Info > links im Menü einen Bereich auswählen > bei jeder Info (z.B. Arbeitplatz) den Mauszeiger kurz in die rechte, obere Ecke platzieren > auf „Bearbeiten“ klicken > Publikum auswählen > Freunde).

  • „Gefällt mir“-Angaben verbergen. Verstecken Sie gelikete Seiten vor Personen, mit denen sie nicht befreundet sind! (Profil > Mehr > „Gefällt mir“-Angaben > rechts auf das Stiftsymbol („Verwalten“) klicken > Privatsphäre bearbeiten > in allen Kategorien das Publikum auf „Freunde“ beschränken).

Anschauliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt es in unserem Privatsphäre-Leitfaden <link file:1113 download für>„Sicher unterwegs in Facebook“ (pdf, 7.3 MB). Beispiele für Betrugsversuche mit kopierten Facebook-Profilen finden sich auf Mimikama.at.


3. Importierte E-Mail-Adressen aus gehackten Facebook-Profilen

Damit die Freund/innen eines gehackten Facebook-Accounts nicht gleich Verdacht schöpfen, kommt neuerdings ein anderer Trick zum Einsatz. Dabei knacken die Kriminellen zuerst den Zugang zu einem Facebook-Profil und legen dann für diesen Namen eine E-Mail-Adresse bei einem Freemail-Anbieter wie z.B. Yahoo an. Das neue E-Mail-Konto wird dann mit dem gehackten Facebook-Konto verknüpft und die Facebook-Kontakte in den E-Mail-Account importiert. Nun verfügen die Betrüger/innen über die E-Mail-Adressen aller Facebook-Freund/innen, die diese in Facebook freigegeben haben. Zu guter Letzt erfolgt wieder die Kontaktaufnahme und die Bitte um Geld – diesmal nicht über Facebook, sondern über das E-Mail-Konto!

Wie kann ich verhindern, dass meine E-Mail-Adresse ausgelesen wird?

In Ergänzung zu den bereits genannten Privatsphäre-Einstellungen sollten Sie auch Ihre E-Mail-Adresse(n) bei Facebook schützen:

  • Alle Facebook-Nutzer/innen haben bei Facebook eine externe Mailadresse hinterlegt – diese wird schließlich zur Anmeldung benötigt. Sie können aber einstellen, für wen Ihre Adresse verfügbar ist. Achtung: In diesem Fall sollte die Mailadresse auch Ihren „Freunden“ nicht angezeigt werden! Dies können Sie wie folgt einstellen: Profil > Info > Kontaktinformationen und allgemeine Infos > E-Mail-Adresse > Bearbeiten:



    Hier werden Ihnen nun alle E-Mail-Adressen, die Sie bei Facebook hinterlegt haben, angezeigt. Stellen Sie für jede Adresse ein, dass diese nur Ihnen angezeigt wird („Nur ich“). Zusätzlich sollten Sie die Adressen aus Ihrer Chronik ausblenden („In Chronik verborgen“). Selbst wenn jemand – egal ob Freund/in oder Betrüger/in – nun die Facebook-Kontakte eines bestimmten Profils in einen anderen Dienst importiert, wird Ihre E-Mail-Adresse nicht ausgelesen.


Weiterführende Links: