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Neue Studie: Immer mehr Jugendliche im digitalen Zeitstress

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Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Immer mehr Menschen fühlen sich durch die übermäßige Nutzung von Handy und Co. gestresst. Unsere aktuelle Studie zeigt, wie Jugendliche mit der Sogwirkung digitaler Medien umgehen.

Jugendliche zunehmend von übertriebener Handynutzung genervt

Mehr als ein Drittel der Befragten (35 %) gibt an, dass ihnen das Handy und andere digitale Geräte manchmal zu viel werden. Das trifft auf 15- bis 17-Jährige (44 %) häufiger zu als auf 11- bis 14-Jährige (27 %). Unterschiede gibt es auch zwischen Mädchen (40 %) und Burschen (32 %).  

59 Prozent sind genervt, dass ihre Freunde zu viel auf ihr Handy schauen, wenn sie gemeinsam unterwegs sind. Fast genauso viele (55 %) nervt es sogar, dass sie selbst zu viel auf das Smartphone schauen. Jugendliche sind auch kritisch gegenüber ihren Eltern: Rund jede/n dritte/n Befragte/n (34 %) stört, dass diese zu viel Zeit mit dem Handy verbringen.

Stress, sofort antworten zu müssen

60 Prozent der Jugendlichen erwarten, dass sie auf Nachrichten in WhatsApp, Snapchat & Co sofort oder zumindest innerhalb weniger Minuten eine Antwort erhalten. Gleichzeitig zählt diese Erwartungshaltung auch für sie selbst zu den größten Stressfaktoren.

Gruppen in Sozialen Netzwerken, in denen manchmal hunderte Nachrichten täglich ausgetauscht werden, verstärken diesen Stress. Gerade für die Jüngeren ist es oft nicht einfach, sich dem Gruppendruck zu entziehen. Sie fürchten soziale Nachteile und Ausgrenzung.

Griff zum Handy gleich nach dem Aufwachen

Die Studie zeigt, dass zwei Drittel (66 %) spätestens fünf Minuten nach dem Aufwachen das erste Mal auf ihr Handy schauen. Nur 4 Prozent lassen sich mehr als eine Stunde damit Zeit. Somit ist auch nicht verwunderlich, dass das Handy bei 81 Prozent der Jugendlichen in der Nacht im eigenen Zimmer liegt – bei 30 Prozent eingeschaltet und bei 21 Prozent im Flugmodus, jeweils im oder direkt neben dem Bett sowie bei weiteren 30 Prozent irgendwo im Zimmer.

Eltern gefordert: Familienregeln wirken

In 62 Prozent der Familien der befragten Jugendlichen gibt oder gab es bereits Regeln zur Nutzung digitaler Geräte. Die häufigsten sind Handyverbot beim gemeinsamen Essen, kein Handy beim Erledigen der Hausaufgaben und Zeitlimits. Gleichzeitig soll fast die Hälfte der Befragten ständig für die Familie erreichbar sein.

46 Prozent derer, die aktuell Erfahrungen mit Regeln haben, geben auch an, sich „immer“ oder „fast immer“ daran zu halten und weitere 43 Prozent „eher schon“. Auch wenn die eine oder andere Selbsteinschätzung der Jugendlichen hinterfragt werden muss, lautet die ermutigende Botschaft an Eltern: Regeln ausmachen macht Sinn!

Erste Vorreiter gegen digitalen Zeitstress

Vor allem unter den älteren Jugendlichen gibt es mittlerweile erste Vorreiter gegen den digitalen Zeitstress. So geben 28 Prozent der Befragten an, schon einmal eine „digitale Diät“ gemacht, also eine Zeit lang bewusst auf Handy und Computer verzichtet zu haben.

Zu den praktischen Tipps der Jugendlichen gegen Online-Stress zählen etwa Benachrichtigungen zu deaktivieren, immer wieder den Flugmodus einzuschalten, häufig genutzte Apps vom Startbildschirm zu verbannen und nach hinten zu verschieben und sich in bestimmten Alltagssituationen (z. B. beim Warten auf den Bus) vorzunehmen, das Handy in der Tasche zu lassen und beispielsweise einfach nur Musik zu hören.

Über die Studie

Die Studie zum Thema „Jugendliche im digitalen Zeitstress“ wurde vom Institut für Jugendkulturforschung im Auftrag von Saferinternet.at und ISPA (Internet Service Providers Austria) durchgeführt. Bei der repräsentativen Online-Umfrage wurden 400 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren befragt. Ergänzt wurde die Studie durch Fokusgruppen und Praxiserfahrungen aus den österreichweiten Saferinternet.at-Workshops.

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