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Stopline: Meldungen illegaler Inhalte 2022 weiterhin markant hoch

Lehrende Eltern Jugendarbeit Problematische Inhalte

Im vergangenen Jahr sind bei der Online-Meldestelle Stopline über 33.000 Hinweise eingegangen, rund 4.000 der gemeldeten Inhalte wurden als illegal eingestuft.

Stopline ist die anonyme Online-Meldestelle der ISPA gegen sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger und nationalsozialistische Wiederbetätigung im Internet.

Die Sensibilität für sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger ist unverändert hoch

Das Meldeaufkommen bei Stopline, der Online-Meldestelle gegen sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger und nationalsozialistische Wiederbetätigung, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Zahlreiche Umwelteinflüsse, wie z. B. die Corona-Ausgabebeschränkungen und der sehr einfache Zugang zu digitalen Medien, spielen dabei ebenso eine Rolle, wie das gestiegene Bewusstsein in der Bevölkerung, derartige illegale Inhalte im Internet nicht zu dulden.
Wie der aktuelle Stopline Jahresbericht zeigt, wurden 2022 insgesamt 33.257 Meldungen zu sexuellen Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger und nationalsozialistischer Wiederbetätigung im Internet an Stopline übermittelt. Dies bedeutet zwar einen Rückgang der Meldungen um 23,5 % im Vergleich zu 2021 (2021: 43.496 Meldungen), im langjährigen Durchschnitt ist der Meldungseingang jedoch weiterhin auffallend hoch. Davon klassifizierten die Mitarbeiter:innen von Stopline rund 12 % der gemeldeten Inhalte, nämlich 4.048, als tatsächlich gesetzwidrig (2021: 8.146 gemeldete Inhalte illegal). Auffallend ist: Die Sensibilität der Internetnutzer:innen für sexuelle Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger ist unverändert hoch. Meldungen in dieser Kategorie machen – wie in den Vorjahren über 99 % der als illegal eingestuften Inhalte aus.

Geteilte Verantwortung zwischen Meldestellen, Providern und Behörden wichtig

Damit illegale Inhalte im Internet nicht mehr auffindbar sind, ist rasches Handeln aller Beteiligten erforderlich. In Österreich ist die geteilte Verantwortung von Meldestelle, Providern und Behörden im Kampf gegen illegale Inhalte im Internet besonders wirkungsvoll: Im Jahr 2022 wurden Stopline zweimal in Österreich gehostete Websites mit illegalen Inhalten gemeldet. Beide Meldungen wurden zeitgleich beim selben österreichischen Provider gehostet. Nach dem Hinweis durch Stopline konnten die Inhalte innerhalb des selben Arbeitstages erfolgreich entfernt werden. Die freiwillige Selbstregulierung zwischen Stopline und heimischen Internetanbietern hat dazu beigetragen, dass Österreich seit Jahren weltweit zu den unattraktivsten Hosting-Standorten für illegale Inhalte zählt.

Internationale Zusammenarbeit ist wichtiger denn je

Freiwillige Selbstkontrolle spielt auch international eine zentrale Rolle im Kampf gegen illegale Inhalte im Internet: Dies zeigt die langjährige Zusammenarbeit von Stopline mit den Partner-Hotlines im internationalen Netzwerk INHOPE, dem bereits 50 Meldestellen in 46 Ländern angehören. Da mehr als 99 % der illegalen Inhalte im Ausland gehostet werden, informiert Stopline in diesen Fällen
die Partner-Hotlines im jeweiligen Host-Land. Im Jahr 2022 konnte Stopline jede zweite Meldung an einen zuständigen INHOPE-Partner weiterleiten. Um den Austausch weiter zu fördern, unterstützt Stopline als Gründungsmitglied von INHOPE den Ausbau weiterer Partner-Hotlines weltweit.

Steigerung der Bekanntheit von Stopline und Bewusstseinsbildung

Ein zusätzlicher Schwerpunkt ist die weitere Steigerung der Bekanntheit der österreichischen Meldestelle, die 2023 ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Denn nur wenn Internetnutzer:innen vermeintlich illegale Inhalte melden, kann Stopline aktiv werden und einen wichtigen Beitrag zu einem sicheren Internet für alle leisten.
Um eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen informiert Stopline regelmäßig in Sozialen Medien über illegale Inhalte und den Umgang mit Herausforderungen im Internet. Weiters organisiert die Meldestelle Treffen (z. B. Stopline-Beirat) und nimmt als Mitglied an zahlreichen Gremien und Arbeitsgruppen wie dem Nationalen Forum gegen Antisemitismus, dem EU Safer Internet Forum in Brüssel oder dem Safer Internet Day in Österreich teil.

Stopline-Jahresbericht 2022

Weitere Informationen erhalten Sie im Stopline-Jahresbericht 2022 unter www.stopline.at.