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Zurück zum Homeschooling nach Ostern?!

Lehrende Eltern

Der Unterricht findet von zuhause aus statt, via Internet und Computer. Schwierig da Kontrolle über seine SchülerInnen zu bewahren. Und jetzt sind auch noch Osterferien...

Motivation – nach den Osterferien

Eine Psychotherapeutin berichtet aus dem Alltag ihrer jugendlichen KlientInnen: Diese, so meint sie, haben sich teilweise gut mit der neuen Situation des Homeschoolings und des Zuhausebleibens arrangiert. Beispielweise, indem sie in eine passive Phase fallen, nur das Notwendigste machen und ansonsten einfach "abhängen und glotzen".

Ferien, in denen nicht einmal ein Minimum an Schulaufgaben erledigt werden muss, können dies noch verstärken. Vor allem dann, wenn es keine räumliche Trennung zwischen Schule und Freizeit gibt.

Wie also können Sie die SchülerInnen auch nach den Osterferien wieder zum aktiven Tun motivieren?

Wir glauben, dass vor allem zwei Aspekte dabei helfen können

  1. Aktivierende Aufgaben

    Gruppenarbeit via Video-Tools, Online-Präsentationen, Wettbewerbe, Quiz, Lernspiele, ...

  2. Belohnung

    Jene Leistungen, die SchülerInnen im Homeschooling erbringen, müssen selbstverständlich auch in das Schulzeugnis einfließen. Gute Noten sind kein zu unterschätzender Anreiz. Noch wichtiger: Machen Sie den SchülerInnen deutlich, wie wichtig diese neu erlernten Kompetenzen auch für deren zukünftiges Arbeitsleben ist! (Wir von Saferinternet.at können ein Lied davon singen!)

Kontakt halten – mit SchülerInnen und Eltern

Halten Sie mit Ihren SchülerInnen Kontakt – das ist jetzt wichtiger denn je!

Haben Sie schon im Vorfeld Tools, wie Schoolfox oder den WebUntis Messenger genutzt, so fällt Ihnen dieses Kontakthalten bestimmt leicht. Diese Tools werden auch mit Hinblick auf den Datenschutz empfohlen.

Für Lehrpersonen, die mit solchen oder anderen Tools noch keine oder wenig Erfahrung haben, kann das Angebot überfordernd sein.

Das führt oft dazu, dass sie – nachdem sie andere Möglichkeiten probiert haben – erst recht wieder bei der Lieblingsplattform der SchülerInnen landen, nämlich WhatsApp. An sich ist diese App für den Schulgebrauch nicht zu empfehlen. Nutzen Sie dazu eine neue Nummer und ein eigenes Gerät ganz ohne eingespeicherte Nummern, so kann dies durchaus ein Weg sein, der argumentierbar ist. Auf diese Weise werden keine Nummern an WhatsApp und Facebook weitergegeben und Ihre private Nummer bleibt Ihre Privatsache.

Für den Kontakt mit den Eltern – vor allem von SchülerInnen ab der Sekundarstufe – empfiehlt es sich meist, E-Mails zu schreiben. Achten Sie hier jedoch darauf, dass keine sensiblen Inhalte übermittelt werden. E-Mails werden zumeist nicht verschlüsselt übertragen.

Online Meetings können helfen – aber mit welchem Tool?

Zunehmend beliebt werden auch Online Meetings mit der gesamten Klasse. Recherchiert man ein wenig im Internet nach geeigneten Tools, so stellt man schnell fest: Es gibt unzählige Angebote mit teils sehr widersprüchlichen Bewertungen durch die NutzerInnen. Was manche als verlässlich empfinden, ist für andere unverlässlich. Und auch Bildungsdirektionen geben eigene Empfehlungen, die sich von den Erfahrungsberichten anderer Einrichtungen teilweise unterscheiden. Gleichzeitig entstehen neue Plattformen, die genau auf diese Unsicherheiten reagieren wollen.

Es ist also alles andere als einfach, sich hier auszukennen und zu wissen, welche Plattform sich – auch aus datenschutzrechtlichen Gründen – für den eigenen Unterricht anbietet.

    Beachten Sie – unabhängig vom genutzten Tool folgende Aspekte

    • Passwörter zum Eintreten in den Online-Raum:
      Bei manchen Systemen genügt ein Link, um einer Video-Unterhaltung hinzuzutreten. Das kann dazu führen, dass ungewünschte BesucherInnen "wie eine Bombe" in ein Meeting hineinplatzen und mit ungeeigneten Inhalten stören. Gerade bei offenen Anwendungen ist es daher sinnvoll, einen Passwortschutz einzurichten, um genau solche unerwünschten Überraschungen zu verhindern.
    • Didaktische Überlegungen:
      Online-Meetings, in denen einfach ein Frontalvortrag gehalten wird, regen die SchülerInnen eher zur Passivität an. Die SchülerInnen müssen zwar körperlich anwesend sein, doch was diese nebenbei machen, können Sie nur schwer kontrollieren. Ein Tipp ist, den begleitenden Chat des Video-Tools so einzustellen, dass nur öffentlich ("für alle") gechattet werden kann. Generell empfiehlt es sich aber, die SchülerInnen mehr aktiv einzubinden. Stellen Sie zum Beispiel zwischendurch konkrete Fragen an einzelne SchülerInnen. Oder planen Sie sogenannte „Breakoutsessions“ (Zoom) oder "Kanäle" (Microsoft Teams) und lassen Sie Ihre SchülerInnen auch in Kleingruppen gemeinsam arbeiten. Auch Online-Schnitzeljagden oder Wettbewerbe können zum Mittun anregen. Eine willkommene Abwechslung sind interaktive Kahoot Quiz. Solche finden Sie im Übrigen auch hier bei uns.
    • Auf die Menge achten:
      Kommen immer mehr Lehrende in den Geschmack der Online-Meetings mit ihren SchülerInnen, so kann es schon vorkommen, dass diese inflationär genutzt werden und die SchülerInnen nicht nur langweilen sondern auch überfordern. Hier gilt es wieder: Bewahren Sie den Gesamtüberblick und achten Sie auf ein passendes Verhältnis zwischen Online- und Offline-Zeiten.

    Digitale Skills – die nimmt uns niemand mehr weg!

    Im Moment erlernen und üben Sie, aber auch Ihre SchülerInnen eine Vielzahl an digitalen Fähigkeiten, die auch in Zukunft hilfreich sein werden. Achten Sie vor allem auf folgende:

    • Bewertung von Inhalten
      Nicht nur sind im Moment besonders viele Falschmeldungen oder Betrugsfallen rund um das Corona-Virus im Umlauf, auch andere Herausforderungen sind hier im Moment spürbar. SchülerInnen jeglichen Alters müssen plötzlich eigenständig nach Inhalten im Internet suchen, ohne dafür gerüstet zu sein. Diese Kompetenz muss oft erst mit den Lehrenden oder Eltern erarbeitet werden.
    • Tools und Programme bewerten und einsetzen
      Plötzlich sind sowohl Sie als Lehrende als auch Ihre SchülerInnen auf sich alleine gestellt. Es müssen für neue Situationen neue Lösungen gefunden werden, die auch technisch sein können. Wie macht man eine Gruppenarbeit? Wie kann man gemeinsam an demselben Dokument arbeiten? Usw. 
      Es müssen neue Programme ausprobiert und neue Strategien für bisher Gewohntes gefunden werden.
    • Eigene körperliche Grenzen
      Viele, viele Stunden am Computer zu sitzen, dies ist für SchülerInnen und Lehrende oft eine neue Situation. Wie kann man auf sich achten, damit es nicht zu viel wird? Welche Strategien gegen Verspannungen gibt es? Wie stellt man den Sessel richtig ein? Wann ist es Zeit, etwas anders zu tun? All dies zu erkennen und dann entsprechend handeln zu können, ist auch für die Zukunft eine hilfreiche Fähigkeit.

    Sie machen das super!

    Machen Sie weiter wie bisher – sind Sie selbst motiviert, so überträgt sich das mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf Ihre SchülerInnen. Achten Sie nur bitte drauf, Ihre SchülerInnen zwar zu fordern aber nicht zu überfordern. Sind Ihre KollegInnen ähnlich motiviert wie Sie, führt das unter Umständen dazu, dass Ihre SchülerInnen mehr Zeit am Bildschirm verbringen, als ihnen gut tut.