Inhalt (Accesskey 0) Hauptnavigation (Accesskey 1)

Zurück in den Alltag – Oder: Wie bekomme ich mein Kind vom Bildschirm?

Lehrende Eltern

Nun ist es soweit: Es kehrt ein Stück weit Normalität ein und die Kinder gehen wieder in die Schule. Doch wie können Eltern sie nun wieder daran gewöhnen, weniger am Bildschirm zu hängen?

Zurück zu alten Regeln?

Diese besonderen Zeiten der Ausgangsbeschränkung haben viele Familienregeln durcheinander geworfen und neue Handlungsstrategien hervorgerufen. In vielen Haushalten wurde zum Beispiel die erlaubte Bildschirmzeit deutlich ausgeweitet  –  auch weil es für das Homeschooling notwendig war.

Und mal ehrlich: Manchmal hatten Sie auch einfach keine andere Wahl als Ihr Kind vor YouTube oder einem Film zu "parken", um sich mal kurz bei der eigenen Arbeit konzentrieren zu können. Diese neue Situation war schließlich nicht nur für die Kinder eine Herausforderung.

Alles in allem ist davon auszugehen, dass die Zeit, die Kinder vor Handyscreens oder Computern verbringen, deutlich gestiegen ist. Und vermutlich auch Ihre eigene Bildschirmzeit.

Wie also bekommen Sie Ihre Kinder wieder ein Stück weit weg von ihren Bildschirmen und zurück zu alten Regeln? Das ist in der Tat nicht so einfach. Vor allem, wenn man bedenkt, dass außerschulische Angebote, wie Sportvereine, Tanzgruppen, Chöre etc. noch nicht in ihrer gewohnten Art geöffnet haben.

Nicht alte, sondern neue Regeln

  • Eine neue Zeit braucht eine neue Struktur (dazu zählen Tages- wie Wochenstrukturen).
  • Es braucht Alternativen zur Bildschirmzeit. Diese können je nach Alter und Kind sehr unterschiedlich aussehen.
  • Es braucht neue Regeln samt Konsequenzen, die für alle machbar sein müssen (auch für die Eltern in der Durchsetzung der Konsequenzen).

Wie neue Regeln ausschauen können

Bei all den Überlegungen muss mitbedacht werden, dass auch für Ihre Kinder der soziale Kontakt zu anderen sehr wichtig ist.

Auch wenn diese jetzt wieder öfters zur Schule gehen dürfen, haben sie dort nur kurz Zeit, sich mit anderen auszutauschen. Gleichzeitig sehen sie dort nur wenige Kinder auf einmal. Von der Normalität, wo sie ihre FreundInnen auch nach der Schule jederzeit sehen können, sind sie also noch weit entfernt. Ein Umstieg auf deutlich weniger Bildschirmzeit, sollte also genauso graduell erfolgen wie der Wiedereinstieg in die Schule. Reduzieren Sie die Zeiten gemeinsam mit Ihrem Kind und beachten Sie dabei seine Bedürfnisse. Seien Sie dabei nicht zu streng zu sich selbst. Es kann helfen, erstmal nur bis zu den Sommerferien vorzuplanen und dann neu zu evaluieren.

Beispiele für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersgruppen

  • Sie haben selbst Spaß an digitalen Medien, wollen aber nicht, dass die Bewegung Ihres Kindes zu kurz kommt? Dann gestalten Sie doch z. B. mit Actionbound eine Schnitzeljagd in Ihrer direkten Umgebung und laden sie nur jene Kinder ein, die Ihre Kinder auch in der Schule sehen. (Ja okay, dazu braucht man zwar auch einen Bildschirm, aber die Kinder müssen sich auch viel überlegen und im Freien bewegen.)
  • Veranstalten Sie mit Ihren Kindern einen Büchertausch am Spielplatz. Lassen Sie Ihre Kinder in einem abgegrenzten Bereich am Spielplatz Bücher oder Spiele verstecken, die zu einer bestimmten Zeit von ihren FreundInnen gesucht werden. (Ja, das birgt das Risiko, dass die Bücher von fremden Kindern gefunden werden. Wählen Sie daher vielleicht nicht die Herzensstücke der Familie!)
  • Überlegen Sie sich Quizfragen für die gemeinsame Jogging-Runde. Beispiel: Was ist auf dem Plakat nach dem Mistkübel beim blauen Haus zu sehen? Wer die meisten richtigen Antworten findet, darf sich die nächste Rätselroute ausdenken.
  • Fördern Sie das Briefeschreiben Ihrer Kinder. Kleine Briefe oder Päckchen zu verschicken macht mindestens genauso viel Spaß, wie selbst welche zu erhalten. Und so bleiben die Kinder mit Ihren FreundInnen und entfernten Verwandten in Kontakt.
  • Schauen Sie beim nächsten Spaziergang am Haus von FreundInnen Ihres Kindes vorbei und lassen Sie diese über das Fenster grüßen.
  • Regen Sie unterhaltsame Wettbewerbe unter den Kindern an, wie z. B. die schönste Zeichnung von der Schule, die komplizierteste Flechtfrisur, das kreativste Upcycling-Projekt, ... Sie können natürlich auch an bestehendem Wettbewerben, wie zum Beispiel unserem Zeichen- und Malwettberwerb gemeinsam mit der Kriminalprävention, teilnehmen.

 

Sie sehen, Ideen gibt es viele. Achten Sie nur darauf, dass der Übergang von der Isolation zu mehr Kontakten und von digital zu analog fließend geschieht.