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Soziale Netzwerke

Soziale Netzwerke sind wichtig für die Kommunikation mit Freund:innen, als Informationsquelle und als Ort zur Selbstdarstellung – für Kinder und Jugendlichen gleichermaßen wie für viele Erwachsene.

Informieren Sie sich hier über die Lieblingsnetzwerke Ihrer Kinder und lernen Sie, wie Sie Ihre Kinder bestmöglich bei der Nutzung begleiten können.


News

Tipps für Eltern: Wie Kinder und Jugendliche YouTube nutzen

Eltern Soziale Netzwerke

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

YouTube & Co: Manchmal ist es ganz schön schwierig, mit den App-Vorlieben der Kids Schritt zu halten. Wir erklären, wie Kinder und Jugendliche das Videoportal YouTube nutzen und geben Tipps zum sicheren Umgang.


Von wegen kurzfristiger Hype: Das Videoportal YouTube feierte letztes Jahr bereits seinen zehnten Geburtstag. Was einst mit einem Video im Zoo und Musikclips begann, ist heute längst zum Internetphänomen geworden. Das Besondere an der Plattform: YouTube machte erstmals Zuschauer/innen auch zu Videoproduzent/innen. Mittlerweile werden pro Minute rund 300 Stunden Videomaterial hochgeladen; mehr als eine Milliarde Nutzer/innen schauen regelmäßig auf der Plattform vorbei.

YouTube ist heute bei jungen Internetnutzer/innen die klare Nummer eins im Netz: Sowohl bei Kindern im Volksschulalter als auch bei Jugendlichen bis 18 Jahre liegt das Videoportal bei den beliebtesten Online-Aktivitäten ganz vorne. Aktive YouTuber/innen sind aber nur die wenigsten: Der Großteil schaut Videos, die von anderen User/innen hochgeladen wurden; nur 13 Prozent stellen selbst eigene Clips online (Quelle: Saferinternet.at-Studie „Bilderwelten im Internet“). 

Tipp: Versuchen Sie, der YouTube-Begeisterung Ihres Kindes offen zu begegnen und lassen Sie sich z.B. dessen Lieblings-Kanäle zeigen und erklären. Das Erstellen und Schneiden von eigenen Videos verlangt spezielle Kenntnisse und viel Übung. Erkennen und fördern Sie diese Fähigkeiten Ihres Kindes – sie sind wichtige Kompetenzen! 


Was schauen Jugendliche auf YouTube?

Junge YouTube-Nutzer/innen verbringen viel Zeit auf der Plattform – doch was sehen sie sich dort eigentlich an? Die Bandbreite der angebotenen Themen ist riesig. Einige Genres sind bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebt:
 

Let’s Plays

Unter Let's Play (Deutsch: „Lasst uns spielen“) versteht man Videos, in denen Computer- oder Konsolenspiele vorgeführt und kommentiert werden. Die Zuschauer/innen profitieren von Tipps und Lösungsvorschlägen.

Bild lizenziert unter CC0 Public Domain

Tutorials (How to)

„Hemden schnell falten“, „Griller selber bauen“, „Handytasche häkeln“, „Augen größer schminken“: Auf YouTube findet man praktische Video-Anleitungen für so gut wie jede Lebenslage. 

Bild: Pent Puff Tutorial von Ryan Robinson, lizenziert unter CC BY-NC 2.0

Beauty & Fashion

Vor allem YouTuberinnen teilen gerne Schmink- und Pflegetipps oder präsentieren ihre neuesten Shopping-Errungenschaften (sogenannte „Hauls“).

Bild lizenziert unter CC0 Public Domain

Comedy

In YouTubes Comedy-Kanälen wird über alles gelacht – Parodien, lustige Tutorials, ungeschickte Tiere oder Mitmenschen, Slapstick, Animationen, Streiche („Pranks“) oder einfach groben Unfug (Stichwort: The Annoying Orange).

Bild: Santas Ice block racing in Dolores Park - Santacon 2008 von Steve Rhodes, lizenziert unter CC BY-NC-ND 2.0


Challenges

Spätestens seit der Ice Bucket Challenge ist diese Art von Video-Wettbewerben auch Menschen außerhalb der YouTube-Welt ein Begriff. Während der Großteil der zu bewältigenden Herausforderungen harmlos und lustig ist, sind manche Challenges nicht ganz ungefährlich.

Bild: Mission Accomplished - ALS Ice Bucket Challenge von Anthony Quintano, lizenziert unter CC BY 2.0.


Einen humorvollen Überblick über die wichtigsten YouTube-Kategorien bietet das österreichische YouTuber/innen-Kollektiv KsFreakWhatElse:

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Kleine Kinder und YouTube – niemals ohne Eltern!

Auch für Kinder im Kindergartenalter hält YouTube grundsätzlich ein tolles Angebot bereit, etwa beliebte Zeichentrickserien oder Cartoons in kompakter Länge. Allerdings: YouTube ist kein Babysitter! Eltern können sich nie hundertprozentig darauf verlassen, dass auch das nächste Video in der Playlist für kleine Kinder geeignet ist. So kursieren auf YouTube auch bearbeitete Folgen von „Peppa Wutz“ oder „Bob der Baumeister“, die mit obszönen Ausdrücken oder Gewalt durchsetzt sind – und kleine Kinder sehr verstören können. Kleine Kinder sollten daher niemals mit YouTube-Videos alleine gelassen werden. Eltern oder Großeltern sollten zumindest in der Nähe bleiben und regelmäßig einen Blick auf den aktuellen Clip werfen.

 

Tipp: Wenn Ihr Kind alleine Videos im Netz schauen möchte, nutzen Sie am besten altersgerechte Angebote außerhalb von YouTube, z.B. „Die Seite mit dem Elefanten“ (www.wdrmaus.de/elefantenseite). Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, wie viele Folgen angeschaut werden dürfen – und machen Sie danach gemeinsam etwas anderes.

 
YouTube für die Jüngsten – weitere Tipps und Infos finden Sie in unserem Elternratgeber Frag Barbara!:
 

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Lernen mit YouTube? Unbedingt!

Auch wenn bei vielen YouTube-Clips ganz klar Spaß und Unterhaltung im Vordergrund stehen, hat das Portal wesentlich mehr zu bieten. So können etwa Erklärfilme, Kurz-Dokus oder Lehrvideos (z.B. www.youtube.com/khanacademydeutsch) beim Lernen oder bei den Hausaufgaben helfen. Selbst renommierte Hochschulen bieten auf YouTube Vorlesungen an. Zusätzlich haben sich spezielle Bildungskanäle wie Explainity etabliert, die selbst komplexe Zusammenhänge aus Politik und Wirtschaft mit einfachen und kurzen Videos erklären. Kein Wunder also, dass Kinder und Jugendliche das Videoportal zunehmend als Suchmaschine verwenden: Wer wissen will, wie etwas geht, sieht es sich auf YouTube an.


Faszination YouTube-Stars

YouTuber/innen sind die Popstars von heute! Die erfolgsreichsten YouTube-Stars generieren mit ihren Videos Millionen von Klicks und verfügen über eine riesige Fan-Gemeinde. Längst macht sich auch die Werbewirtschaft die große Reichweite von YouTuber/innen zunutze.

Viele YouTuber/innen verdienen mit der Vermarktung ihrer Videos ein kleines Vermögen: Neben Werbeeinblendungen zählen bezahlte Produktplatzierungen oder Produktempfehlungen zu den wichtigsten Einnahmequellen. Diese Art von Werbung ist auf YouTube oft nicht eindeutig gekennzeichnet, weshalb es Kindern und Jugendlichen schwer fällt, werbliche Inhalte in den Videos ihrer Lieblings-YouTuber/innen als solche zu erkennen.

Die beliebtesten YouTuber/innen in Österreich 2015/16:

  1. Bibis Beauty Palace (Beauty)
  2. KS Freak Whats Else (Comedy, Vlog, Verschiedenes)
  3. Dagi Bee (Vlog, Comedy, Tutorials, Challenges, Verschiedenes)
  4. Melina Sophie (Vlog, Challenges, Reisen, Frage-Antwort, Verschiedenes)
  5. Dner (Let's Play, Vlog)
  6. LeFloid  (News, Vlog, Let’s Play)
    Julien Bam (Musik, Vlog, Frage-Antwort)
    Paluten (Let's Play/Minecraft, Animationen)


Quelle: Webchecker Broadcast

 

Tipp: Üben Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, versteckte Werbung in YouTube-Videos zu identifizieren: Warum halten so viele  YouTuber/innen bestimmte Produkte in die Kamera? Wurden die präsentierten Einkäufe wirklich selbst bezahlt? Wieso ist es wichtig, welche Hose oder welchen Pulli die YouTuberin im Video trägt? Wohin führen die Links unter dem Video?
 

Weiterführende Links:


FAQs

Eltern

Lehrende

Jugendarbeit


Infomaterial

 Flyer_TikTok.pdf

Flyer: TikTok

Informativer Flyer für Jugendliche zum sicheren und richtigen Umgang mit TikTok.

Veröffentlichung: April 2025

 Flyer_Snapchat.pdf

Flyer: Snapchat

Informationsflyer für Jugendliche zum sicheren und richtigen Umgang mit Snapchat.

Veröffentlichung: April 2025

 Flyer_Instagram.pdf

Flyer: Instagram

Informativer Flyer für Jugendliche zum sicheren und richtigen Umgang mit Instagram.

Veröffentlichung: April 2025


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10 Tipps

  1. Einstieg erlauben oder nicht?

    Das Interesse für Soziale Netzwerke kommt meist dann auf, wenn auch Freund:innen, Peers oder wichtige Influencer:innen dort aktiv sind. In welchem Alter dies geschieht ist unterschiedlich, in den wenigsten Fällen stimmt dieses jedoch mit der offiziellen Altersfreigabe der Netzwerke überein. Vermutlich sind die Kinder bei ihrem ersten Kontakt jünger als es Gesetz und Nutzungsbestimmungen vorsehen. Verbote zur Nutzung von Sozialen Medien sind dennoch wenig wirksam. Besser ist es, die Kinder bei ihren ersten Erfahrungen zu begleiten.

  2. Beim Einstieg begleiten.

    Begleiten Sie Ihr Kind beim Einrichten des Profils und in den ersten Phasen. Überlegen Sie gemeinsam, welche Daten veröffentlicht werden und in welcher Form das Netzwerk genutzt werden soll. Schauen Sie sich den Online-Auftritt Ihres Kindes vor allem in den ersten Wochen immer wieder an. Wenn Ihr Kind es zulässt, können Sie sich auch online miteinander befreunden und so einen Einblick in die laufenden Tätigkeiten Ihres Kindes bekommen.

  3. Machen Sie sich schlau.

    Was machen Kinder und Jugendliche in den Sozialen Netzwerken? Wozu dienen sie und wo sind mögliche Risiken? Erkunden Sie die Netzwerke gemeinsam mit Ihrem Kind und machen Sie sich schlau. Möglicherweise können Sie dieses Wissen auch beruflich nutzen, lassen Sie sich überraschen.

  4. Ansprechperson sein und bleiben.

    Das Leben der eigenen Kinder teilen, ihr Tun und ihre Interessen schätzen, dies zeigt Kinder auch, dass ihre Eltern sich für sie interessieren. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Kinder sich in problematischen Situationen vertrauensvoll an ihre Eltern wenden.

  5. Privatsphäre der Kinder respektieren.

    Auch wenn Kinder zu Beginn der Nutzung der Sozialen Netzwerke die Kommunikation mit den Eltern meist schätzen, so kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo sie sich online von ihren Eltern distanzieren. Lassen Sie die Kinder diesen Weg gehen! Akzeptieren Sie, dass Ihre Kinder nun nicht mehr nur auf Sie angewiesen sein möchten.

  6. Für den Ernstfall gerüstet sein.

    Sollte es zu Problemen in einem Sozialen Netzwerk kommen, so brauchen Kinder verlässliche und kompetente Ansprechpersonen. Als Eltern ist es nicht immer leicht, diese Rolle einzunehmen: Oft ist es für sie schockierend zu erfahren, welche Sprache, Inhalte und Umgangstöne zur Lebenswelt der Kinder gehören. Eltern müssen hier unbedingt Ruhe bewahren und den Kindern Halt geben. Atmen Sie tief durch und überlegen Sie sachlich miteinander, was nun zu tun ist. Stellen Sie sich auf die Seite Ihres Kindes, auch wenn Sie dessen Verhalten nicht immer gutheißen. Wenn Ihr Kind sich dazu entschließt, sich an Sie zu wenden, leidet es vermutlich schon eine Weile.

  7. Kenntnisse wertschätzen.

    Ist man selbst nicht so firm in der Nutzung Sozialer Netzwerke, so kann es helfen, die Kinder direkt zu befragen. Sehen Sie diese Diskussionen mit Ihrem Kind auch als Teil der Beziehungsarbeit. Verurteilen Sie Ihr Kind nicht dafür, dass es YouTuber:innen folgt, deren Sprache oder Inhalte Sie schrecklich finden. Versuchen Sie stattdessen die Faszination Ihres Kindes zu verstehen. 

  8. „Nein“ der Kinder akzeptieren.

    Nicht selten sind Eltern schon vor ihren eigenen Kindern in Sozialen Netzwerken aktiv. Es besteht die Versuchung, auch Bilder von den eigenen Kindern zu veröffentlichen. Seien Sie hier sehr zurückhaltend und machen Sie dies nicht ohne die Zustimmung der Kinder. Selbst kleine Kinder haben dazu meist eine klare Meinung. Seien Sie ein gutes Vorbild und nehmen Sie diese ernst!

  9. Online-Bekanntschaften hinterfragen.

    Ihr Kind wird in Sozialen Netzwerken immer wieder mit Personen in Kontakt geraten, die es offline nie kennengelernt hätte. Das ist so gut wie nicht zu verhindern. Wichtig ist daher, dass Ihr Kind dazu in der Lage ist, solche Leute einschätzen zu können. Auch muss Ihr Kind wissen, wie es sich wehren kann, wenn es erpresst wird oder in sonstige kritische Situationen gerät. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind Regeln für mögliche Treffen mit einer solchen Online-Bekanntschaft: nur im Beisein einer erwachsenen Person, an einem belebten Ort, an dem viele Menschen sind.

  10. Wahrheitsgehalt hinterfragen.

    Oft finden sich in Sozialen Netzwerken Inhalte, die sich als nicht-wahr (Fake-News) entpuppen. Üben Sie mir Ihrem Kind, wie es selbst Inhalte einschätzen kann. Besonders wichtig sind hier auch Bilder. Kinder und Jugendliche lassen sich vor allem durch Bilder schnell beeinflussen. Nicht selten, werden diese aber aus dem Kontext gerissen, bearbeitet oder verfremdet.