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Was ist ein Algorithmus und wie enstehen Filterblasen?

Weitere Infos zu: Informationskompetenz

Ein Algorithmus ist eine klar definierte Anleitung, die Schritt für Schritt vorgibt, wie eine Aufgabe oder ein Problem gelöst wird – vergleichbar mit einem Entscheidungsbaum oder einem Kochrezept. Algorithmen begegnen uns überall im Alltag und spielen vor allem im Zusammenhang mit Computerprogrammen eine Rolle. Viele Seiten im Internet setzen Algorithmen ein: Diese funktionieren wie Filter und entscheiden im Hintergrund, welche Inhalte welchen Nutzer:innen angezeigt werden, um diesen einen Überblick über die (vermeintlich) relevantesten Themen zu geben.

Um zu erkennen, welche Inhalte für uns relevant sind oder nicht, bedienen sich Algorithmen unterschiedlicher Faktoren. Dazu zählen:


Beispiele für den Einsatz von Algorithmen

  • Suchmaschinen: Wenn Sie in einer Suchmaschine wie Google eine Suchanfrage stellen, ordnet ein Algorithmus die Suchergebnisse so, das Ihnen die relevantesten Webseiten angezeigt werden. Solche Algorithmen berücksichtigen eine Vielzahl von Faktoren wie Keywords, Verlinkungen, Aktualität oder Nutzer:inneninteraktion, um die jeweils passendsten Ergebnisse zu bestimmen.
  • Empfehlungen: Plattformen wie Netflix, Amazon und YouTube verwenden Algorithmen, um personalisierte Empfehlungen für Filme, Produkte, Videos und Musik zu erstellen. Diese Algorithmen analysieren das bisherige Verhalten der Nutzer:innen, um Vorhersagen darüber zu treffen, welche Inhalte diese wahrscheinlich mögen werden.
  • Soziale Medien: Plattformen wie Facebook, Instagram und TikTok verwenden Algorithmen, die bestimmen, welche Inhalte im Newsfeed oder in der Timeline der Nutzer:innen angezeigt werden. Diese Algorithmen berücksichtigen Faktoren wie Beitragsrelevanz, Interaktion, Posting-Zeitpunkt und persönliche Vorlieben, um die Kanäle zu personalisieren.
  • Verschlüsselung: Beim Surfen im Internet oder beim Versenden von Nachrichten werden häufig Verschlüsselungsalgorithmen verwendet, um die Daten während der Übertragung zu schützen. Durch diese Algorithmen werden die Daten unlesbar und können nur mit einem geeigneten Schlüssel entziffert werden.
  • Werbung: Werbeplattformen verwenden Algorithmen, um potenziellen Kund:innen passende Anzeigen auszuspielen und sie zum Handeln (zum Beispiel zum Kauf eines Produkts) zu bewegen. Diese Algorithmen berücksichtigen demografische Merkmale, Interessen, bisheriges Klickverhalten und die Relevanz der Anzeige für die Nutzer:innen.

Algorithmen sind meist sehr komplex und berücksichtigen viele verschiedene Faktoren – die meisten Onlineplattformen verraten allerdings nicht, wie ihre Algorithmen aufgebaut sind.


Filterblasen und wie sie entstehen

Dadurch, dass Algorithmen die Inhalte für uns filtern, entsteht ein eingeschränktes Wahrnehmungsfeld, ohne dass wir uns dessen bewusst sind – die sogenannte Filterblase. In dieser personalisierten Filterblase wird uns überwiegend das angezeigt, wofür wir uns ohnehin bereits interessieren. Wir erhalten also verstärkt Informationen, die unsere bestehenden Überzeugungen und Interessen widerspiegeln, während abweichende oder gegensätzliche Meinungen ausgefiltert werden.


So können Sie aus Ihrer Filterblase ausbrechen

  • Folgen Sie anderen Inhalten und Personen. Gerade in sozialen Netzwerken sollten Sie auch Personen folgen und mit Inhalten interagieren, mit denen Sie  sich sonst eher nicht beschäftigen. Das können zum Beispiel politische Parteien sein, die Sie nicht wählen würden oder Personen, deren Meinung Sie nicht teilen.
  • Nutzen Sie alternative Suchmaschinen und Tools. Die Nutzung von alternativen Suchmaschinen wie Duckduckgo ermöglicht es Ihnen ganz ohne Personalisierung, Informationen im Internet zu suchen. Alternativ können Sie auch Add-ons wie Ghostery (auch als App verfügbar) installieren, welche das Tracking durch Facebook oder Google stark einschränken.
  • Üben Sie Quellen- und Medienkritik.  Überprüfen und hinterfragen Sie regelmäßig die Informationen, die Ihnen in sozialen Netzwerken präsentiert werden. Gerade bei hoch emotionalen Themen ist man schnell verleitet, auch sogenannten Fake News zu glauben.
  • Nutzen Sie analoge Medien. Vertrauen Sie nicht ausschließlich auf digitale Informationen. Andere Medien wie Print, TV oder Radio ermöglichen es Ihnen, einen anderen Blick auf gewisse Dinge zu werfen und sich damit auseinanderzusetzen.

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