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Was ist WhatsApp?


Was ist WhatsApp?

WhatsApp ist ein Messenger zum Versenden von Nachrichten, Fotos, Videos, Dokumenten, Sprachnachrichten oder Audiodateien. Auch Videotelefonieren ist mit bis zu 32 Personen gleichzeitig möglich. Besonders beliebt ist WhatsApp aufgrund der Gruppenchats, die mit bis zu 1023 Personen erstellt werden können. WhatsApp-Gruppen sind mittlerweile sehr wichtig für die Organisation von Freizeitaktivitäten, den Austausch in der Familie, unter Mitschüler:innen, Arbeitskolleg:innen und Freund:innen.

WhatsApp läuft über das mobile Internet oder WLAN, sodass keine SMS- oder Gesprächsgebühren anfallen. Ist das mobile Datenvolumen aufgebraucht, kann WhatsApp hohe Kosten verursachen. Auch die Nutzung im EU-Ausland kann zur Kostenfalle werden. Deshalb: Roaming im Ausland ausschalten und WhatsApp nur über WLAN nutzen!


Ab welchem Alter ist WhatsApp?

Laut Nutzungsbedingungen muss man 13 Jahre alt sein, um WhatsApp nutzen zu können. Wer unter 18 ist, darf die App nur mit Zustimmung der Eltern nutzen. Das Alter wird bei der Registrierung zwar abgefragt, aber nicht überprüft.

Das tatsächliche Mindestalter kann jedoch von der Rechtslage im eigenen Land abweichen. In Österreich liegt das Mindestalter für die Nutzung sozialer Netzwerke streng genommen bei 14 Jahren.

Das Mindestalter von 13 bzw. 14 Jahren hat in der Praxis wenig Bedeutung, da auch jüngere Kinder die App problemlos installieren und nutzen können.


Warum ist WhatsApp so beliebt?

  • Einfache und schnelle Kommunikation: Mit WhatsApp können Nachrichten, Bildern, Videos und Sprachnachrichten in Echtzeit ausgetauscht werden. Emojis, Sticker und Gifs ermöglichen eine lebendige und sehr bildhafte Kommunikation, wobei die Interpretation von Emojis nicht immer eindeutig ist.
  • Gruppenchats: In Gruppenchats können mehrere Personen gleichzeitig kommunizieren. Vor allem in der Klassengemeinschaft spielen Gruppen eine wichtige Rolle. Teil einer WhatsApp-Gruppe zu sein, schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit.
  • Kostenlos und werbefrei: Die Nutzung der App verursacht keine Kosten und enthält derzeit auch keine Werbung. Meta, das Unternehmen hinter WhatsApp, arbeitet jedoch bereits an der Einführung von Werbung.
  • Breite Verfügbarkeit: WhatsApp funktioniert auf fast allen Geräten. Mit WhatsApp Web kann man auch über den Desktop chatten.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Alternativen zu WhatsApp, die mehr Wert auf Datenschutz legen.


Welche Risiken gibt es?

  • Cybermobbing: Cybermobbing kann auf WhatsApp in verschiedenen Formen auftreten, zum Beispiel durch das Versenden beleidigender oder verletzender Nachrichten, das Teilen peinlicher oder manipulierter Bilder oder den bewussten Ausschluss aus Gruppenchats. Wenn sich Beleidigungen und Belästigungen über einen längeren Zeitraum wiederholen, sollten Screenshots gemacht und dagegen vorgegangen werden.
  • Sexuelle Belästigung: Auch auf WhatsApp kann es zu sexueller Belästigung kommen, indem unerwünschte sexuelle Nachrichten, Bilder oder Videos verschickt werden. Kinder und Jugendliche sind hier besonders gefährdet, da sie oft nicht wissen, wie sie in solchen Situationen angemessen reagieren sollen oder sich nicht trauen, Hilfe zu suchen. Deshalb ist es wichtig, mit Kindern und Jugendlichen über ungeeignete Inhalte zu sprechen und sie zu ermutigen Grenzen zu setzen. Auch Funktionen wie Melden und Blockieren sollten aufgezeigt werden.
  • Verbreitung problematischer Inhalte: WhatsApp wird immer wieder zur Verbreitung problematischer Inhalte genutzt. Dazu gehören z. B. die Verbreitung intimer Inhalte wie Nacktfotos, die ungewollt weitergeschickt werden oder das Teilen von Pornos oder nationalsozialistische Inhalte wie Nazi-Sticker. Meist wissen Kinder und Jugendliche nicht, dass die Verbreitung dieser Inhalte strafbar ist, und sollten in Gesprächen darüber aufgeklärt werden. Auch das ungewollte Empfangen von Inhalten, insbesondere wenn diese auf dem Handy gespeichert sind, ist strafbar und kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
  • Sexting: Auch sexuell anzügliche Bilder oder Videos werden über WhatsApp versendet. Sexting ist bei Jugendlichen sehr beliebt und für viele eine Form der Beziehungspflege oder des Flirtens. Leider kommt es immer wieder vor, dass im Vertrauen geschickte Inhalte über WhatsApp weitergeleitet werden und so in Sekundenschnelle auf Dutzenden von Geräten landen. Auch die Funktion von WhatsApp, Bilder zum einmaligen Ansehen zu verschicken, ermöglicht keinen risikofreien Austausch intimer Fotos, denn auch hier können Screenshots angefertigt werden.
  • Kettenbriefe: Kettenbriefe sind vor allem unter den jüngeren (Volksschul)kindern verbreitet. Dabei handelt es sich um Nachrichten, die an eine bestimmte Anzahl von Personen weitergeleitet werden müssen. Meist handelt es sich um harmlose Nachrichten wie lustige Sprüche, Freundschaftsbekundungen oder Spiele. Im Umlauf sind aber auch angsteinflößende Nachrichten, Videos oder Audiodateien mit schrecklichen Drohungen, wenn die Nachricht nicht weitergeleitet wird.
  • Datenschutz: WhatsApp sammelt zahlreiche Daten, darunter Kontaktlisten, Nutzungsverhalten und Standortdaten. Diese Daten werden zur Verbesserung der App oder für personalisierte Werbung auf anderen Meta-Diensten wie Facebook oder Instagram verwendet. Die Nachrichten hingegen sind durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt und können von WhatsApp nicht mitgelesen werden.
  • Privatsphäre: Standardmäßig ist WhatsApp so eingestellt, dass viele Informationen wie Profilbild, zuletzt online oder die Lesebestätigung für alle sichtbar sind. Mit den richtigen Einstellungen können Nutzer:innen verhindern, dass der Online-Status angezeigt wird. Auch die Bestätigung, dass eine Nachricht gelesen wurde (zwei blaue Häkchen) kann deaktiviert werden. In Gruppen hingegen ist der Schutz der Privatsphäre geringer. Hier wird die Telefonnummer und das Profilbild, wenn nicht anders eingestellt, mit allen Personen in der Gruppe geteilt. So kann jede Person in der Gruppe über die Telefonnummer kontaktiert oder zu weiteren Gruppen hinzugefügt werden. Auch der „Gelesen“-Status kann in Gruppen nicht deaktiviert werden. In den Privatsphäre-Einstellungen kann zumindest das Profilbild vor Personen, die man nicht in der Kontaktliste gespeichert hat, verborgen werden.

Tipps zum sicheren Umgang

  • Risiken ansprechen: Sprechen Sie über Risiken und machen Sie deutlich, dass Sie bei Problemen als Ansprechperson zur Verfügung stehen. Zeigen Sie, wie Inhalte gemeldet und Nutzer:innen blockiert werden können.
  • Privatsphäre-Einstellungen: Gehen Sie gemeinsam die Sicherheitseinstellungen von WhatsApp durch und deaktivieren Sie die Lesebestätigung und den Online-Status. Stellen Sie außerdem ein, dass Ihr Kind nicht automatisch zu einer Gruppe hinzugefügt wird, sondern selbst entscheiden kann, ob es der Gruppe beitreten möchte. Im Hilfebereich von WhatsApp finden Sie Anleitungen zu Privatsphäre-Einstellungen.
  • Regeln aufstellen: Vereinbaren Sie Verhaltens- und Kommunikationsregeln für WhatsApp, z. B., dass keine beleidigenden Nachrichten oder Beschimpfungen verschickt werden, dass nachts keine Nachrichten mehr gesendet werden und dass nicht ungefragt Fotos von anderen geteilt werden. Besprechen Sie auch, welche Inhalte nicht auf WhatsApp gehören und, dass bestimmte Inhalte sogar strafbar sind. Sprechen Sie es an, wenn über WhatsApp oder anderen Medien nationalsozialistische oder sexuelle Inhalte verbreitet werden.
  • Recht am eigenen Bild: Erklären Sie, dass keine (peinlichen) Fotos oder Videos von anderen über WhatsApp verschickt werden dürfen. Machen Sie deutlich, dass fotografierte oder gefilmte Personen vor dem Versenden um Erlaubnis gefragt werden müssen. Erklären Sie, dass auch Fotos zur einmaligen Ansicht gespeichert werden können.
  • Sexting thematisieren: Informieren Sie Ihr Kind über die rechtliche Situation beim Versenden von Nacktbildern, besprechen Sie mögliche Folgen, wenn ein Bild in falsche Hände gerät und wie Grenzen der intimen Kommunikation aufgezeigt werden können. Bleiben Sie neutral und besprechen Sie Alternativen, wie z. B. intime Fotos nur auf dem eigenen Handy zu zeigen oder beim Sexting nicht das Gesicht und eindeutige Erkennungsmerkmale zu fotografieren.
  • Kettenbriefe ansprechen: Sprechen Sie jüngere Kinder gelegentlich auf Kettenbriefe an. Nehmen Sie Sorgen und Ängste Ihres Kindes ernst und erklären Sie, dass Kettenbriefe nicht echt sind.

Im Hilfebereich von WhatsApp finden Sie Anleitungen zu allen Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen.