Was ist YouTube?
Was ist YouTube?
YouTube gehört zu Google und ist eine kostenlose Videoplattform zum Ansehen und Hochladen von Videos. Auf YouTube finden Nutzer:innen Videos zu unterschiedlichen Themen, darunter Musikvideos, Anleitungen, Unterhaltung, Lernvideos, Dokumentationen und vieles mehr. Jede:r kann einen YouTube-Kanal erstellen und Videos hochladen, daher finden sich auf YouTube neben professionellen Videos auch Amateurvideos. Die Interaktion spielt auf YouTube eine große Rolle: Videos können kommentiert, als „Mag ich“ oder „Mag ich nicht“ markiert, geteilt und gespeichert werden.
Das Standardformat für Videos auf YouTube ist 16:9, die Videos sind also im Querformat. Mittlerweile gibt es auf YouTube aber auch immer mehr Videos im Hochformat, sogenannte Shorts. Für Shorts gibt es einen eigenen Bereich, der ähnlich wie TikTok funktioniert: Man findet dort kurze Videos, die man durchscrollen, liken, teilen und kommentieren kann. Viele TikTok-Videos und Instagram-Reels werden auf YouTube Shorts hochgeladen – daher haben Kinder über YouTube Zugang zu TikTok-Inhalten, auch wenn sie TikTok noch nicht nutzen dürfen.
YouTube ist kostenlos, es gibt aber auch ein kostenpflichtiges Abo, das das werbefreie Anschauen von Videos und weitere Funktionen wie Musikstreaming ermöglicht.
Wie kann YouTube genutzt werden?
- Unterhaltung: YouTube ist eine beliebte Plattform für Unterhaltung, sei es durch Videos von Influencer:innen, Musikvideos, Gaming-Streams oder humorvolle Inhalte. Viele Jugendliche folgen ihren Lieblings-YouTuber:innen, die regelmäßig Videos zu Themen wie Lifestyle, Mode, Reisen oder Technologie veröffentlichen. Beliebt sind auch Review-Videos, in denen Produkte oder Spiele bewertet werden.
- Lernen und Bildung: YouTube bietet unzählige Lern- und Bildungsinhalte für jedes Alter. Bei Schüler:innen sind beispielsweise Mathe-Lernvideos besonders beliebt. Generell eignet sich die Plattform aber, um sich verschiedene Inhalte visuell und verständlich erklären zu lassen oder neue Themengebiete zu entdecken.
- Tutorials und Hobbys: Ob zum Erlernen eines Musikinstruments, zum Kochen, Backen, Basteln oder um sich handwerkliche Fähigkeiten anzueignen – für fast jedes Hobby gibt es auf YouTube detaillierte Anleitungen und Inspirationen.
- Eigene Videos hochladen: Viele Jugendliche nutzen YouTube, um eigene Videos hochzuladen und sich kreativ auszudrücken. So können sie ihre eigenen Interessen und Talente präsentieren. Das fördert nicht nur ihre Kreativität, sondern auch ihre Medienkompetenz. Hier finden Sie Tipps, was Sie tun können, wenn Ihr Kind selbst YouTuber:in werden will.
Ab welchem Alter ist YouTube?
Laut Nutzungsbedingungen muss man 14 Jahre alt sein, um YouTube nutzen zu dürfen. Videos können aber ohne Anmeldung und eigenes Konto angeschaut werden, sodass auch Jüngere YouTube problemlos nutzen können.
Ist YouTube für jüngere Kinder geeignet?
Für jüngere Kinder empfehlen wir YouTube Kids, eine kinderfreundliche Version von YouTube, die ausschließlich Videos für Kinder enthält. Die App ermöglicht es Eltern, inhaltliche Einschränkungen vorzunehmen, Zeitlimits zu setzen und individuelle Videobibliotheken anzulegen. Im Vergleich zu YouTube bietet YouTube Kids zahlreiche Kontroll- und Einschränkungsmöglichkeiten. Zudem ist die App kindgerecht gestaltet und übersichtlich aufgebaut.
YouTube Kids braucht Ihre Begleitung! Lassen Sie Ihr Kind auch mit YouTube Kids nicht unbeaufsichtigt und bedenken Sie: je weniger Bildschirmzeit, desto besser. Hier finden Sie eine Orientierung zur empfohlenen Bildschirmzeit je nach Alter.
Erfahrungsgemäß finden Kinder ab 10 Jahren die Inhalte auf YouTube Kids nicht mehr angemessen und zu kindlich. YouTube ist aber erst ab 14 Jahren erlaubt. Wie also mit dieser Übergangszeit umgehen? Da das Mindestalter in der Praxis kaum eine Rolle spielt und YouTube auch ohne Anmeldung genutzt werden kann, empfehlen wir, mit Ihrem Kind offen über den verantwortungsvollen Umgang und die Risiken von YouTube zu sprechen und Regeln (z. B. zur Nutzungsdauer, Art der Inhalte…) aufzustellen.
Welche Risiken gibt es?
- Problematische und ungeeignete Inhalte: Wie in jedem sozialen Netzwerk kann Ihr Kind auf ungeeignete, nicht altersgerechte Inhalte stoßen, beispielsweise Gewalt, Fake News, vulgäre Sprache, sexuelle oder angsteinflößende Inhalte.
- Falschinformationen: Auf YouTube gibt es nicht nur geprüfte Informationen, sondern auch viele Falschinformationen, die professionell aufbereitet sind und dadurch glaubwürdig wirken. Auch unseriöse Werbung und Angebote werden auf YouTube ausgespielt. Es ist wichtig, dass Ihr Kind diese Inhalte kritisch hinterfragt, um deren Glaubwürdigkeit einschätzen zu können.
- Indirekter Zugang zu TikTok: Selbst wenn Ihr Kind TikTok noch nicht nutzen darf, hat es über die Shorts-Funktion von YouTube Zugriff auf TikTok-Inhalte, denn Shorts enthält die gleichen Inhalte wie TikTok. Auch die Anwendung von Shorts ist mit der von TikTok identisch.
- Hasskommentare und Cybermobbing: Insbesondere dann, wenn eigene Inhalte auf YouTube hochgeladen werden, kann Ihr Kind mit beleidigenden Kommentaren und Hass konfrontiert sein. In den Einstellungen gibt es die Möglichkeit, Kommentare zu deaktivieren, Kommentare zu löschen oder Kommentare von einer Vertrauensperson verwalten zu lassen.
- Datenschutz und Privatsphäre: Auf YouTube werden zahlreiche persönliche Daten wie Suchverläufe, Nutzungsverhalten und inhaltliche Präferenzen gesammelt, um den Nutzer:innen personalisierte Inhalte und Werbung anzuzeigen. Bedenken Sie, dass YouTube zu Google gehört und diese Daten auch mit anderen Google-Diensten verknüpft werden. Außerdem empfehlen wir, Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre vorzunehmen, wie die eigenen Kanalinfos zu bearbeiten oder Abos und erstellte Playlists auf privat zu stellen. Es ist auch möglich, Videos nur für ein eingeschränktes Publikum hochzuladen. Werden Videos als „nicht gelistet“ eingestellt, können nur Personen, die über den Link zum Video verfügen, das Video ansehen.
- Zeitmanagement: YouTube bietet eine unendliche Fülle an Inhalten, was dazu führen kann, dass Ihr Kind mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringt, als Ihnen lieb ist. Damit nicht immer automatisch weitere Videos abgespielt werden, sollte der „Autoplay“-Modus deaktiviert werden. Verschaffen Sie sich auch einen Überblick über die Nutzungszeit und stellen Sie gegebenenfalls Pausenerinnerungen ein.
Tipps zum sicheren Umgang
- Interesse zeigen: Zeigen Sie Interesse an YouTube und fragen Sie Ihr Kind, welche Inhalte es gerne sieht. Schauen Sie sich seine Lieblings-YouTuber:innen an, um mitreden zu können. Versuchen Sie dabei möglichst wertfrei zu bleiben. Einen Einblick in YouTube gibt Ihnen unser YouTube-Quiz!
- Quellenkritik üben und Werbung erkennen: Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es herausfinden kann, ob ein Beitrag auf YouTube glaubwürdig ist. Sprechen Sie auch über das Thema Werbung und zeigen Sie, woran man Werbung erkennen kann.
- Risiken ansprechen: Sprechen Sie über mögliche Risiken und machen Sie deutlich, dass Sie bei Problemen als Ansprechperson zur Verfügung stehen. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie Inhalte gemeldet werden können.
- Regeln festlegen: Vereinbaren Sie als Eltern Regeln, zum Beispiel ab welchem Alter und wie lange Ihr Kind YouTube nutzen darf. Nutzen Sie dazu die Einstellungen zur Bildschirmzeit in der App selbst oder technische Kinderschutz-Apps wie Google Family Link (Android) oder Bildschirmzeit (IOS). Legen Sie außerdem Verhaltens- und Kommunikationsregeln für YouTube fest und ermutigen Sie Ihr Kind, gegen Hass im Netz vorzugehen.
- Privatsphäre-Einstellungen vornehmen: Klicken Sie sich gemeinsam durch die Sicherheitseinstellungen von YouTube, um Risiken und unangenehme Erfahrungen zu minimieren. Im Hilfebereich von YouTube finden Sie Anleitungen.
- Urheberrechte beachten: Erklären Sie Ihrem Kind, was Urheberrechte sind und dass es nur selbst erstellte oder lizenzfreie Inhalte verwenden darf. Das bedeutet, dass Elemente wie Bilder, Fotos, Musik oder andere Videos nicht ohne Erlaubnis für die Gestaltung von Videos verwendet werden dürfen. Sprechen Sie auch darüber, dass Videos, die andere Personen zeigen, nicht ungefragt hochgeladen werden dürfen.
- Kleine Kinder nicht mit YouTube allein lassen: Auch wenn es verlockend ist – lassen Sie Ihr Kind nicht allein mit YouTube! Die Gefahr ist groß, dass es auf ungeeignete oder verstörende Inhalte stößt, wenn es unbeaufsichtigt Videos anschauen darf. Nutzen Sie auch Alternativen zu YouTube wie YouTube Kids oder lehrreiche Apps wie die ElefantenApp.
5 wichtige Einstellungen
- Filter für potenziell nicht jugendfreie Inhalte aktivieren (Achtung: kein Filter bietet 100%igen Schutz!)
- Autoplay deaktivieren
- Inhalte melden
- Eigene Playlists und Abos privat stellen
- Suchverlauf nicht speichern
Im Hilfebereich von YouTube finden Sie Anleitungen zu allen Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen.