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Wie erkennt man Werbung im Internet?

Weitere Infos zu: Informationskompetenz

Das Wichtigste im Überblick

Gesetzliche Regelung:Werbung unterliegt laut § 26 im Mediengesetz einer Kennzeichnungspflicht, online wie offline.
Formen der Kennzeichnung:Signalwörter, Hashtags (#ad, #werbung, #anzeige) oder Markierungen von Werbepartner:innen
Herausforderungen:Kennzeichnungen sind häufig klein, unauffällig oder gar nicht vorhanden. Dadurch wird Werbung leicht übersehen.

Themenüberblick


Kennzeichnungspflicht für Werbung

Laut §26 des Mediengesetzes muss Werbung – egal, ob online oder offline – deutlich gekennzeichnet sein. Wie diese Kennzeichnungen genau auszusehen haben, ist jedoch nicht eindeutig geregelt. In der Praxis sind sie daher meist sehr klein, diskret und an unauffälligen Stellen platziert. Dadurch vermischen sich werbliche und redaktionelle Inhalte und Werbung im Internet wird oft nicht als solche erkannt.

Typische Kennzeichen von Werbung

  • Signalwörter und Hashtag: 

    Werbung kann sich durch bestimmte Begriffe oder Hashtags (#) bemerkbar machen, zum Beispiel: 

    Werbung | Ad | Advertisement | Advertorial | Anzeige | Anzeige von [Unternehmen] | mit Unterstützung von | unterstützt von/ durch | entgeltliche Einschaltung | gesponsert | Werbeschaltung | Dauerwerbung |Dauerwerbesendung | Sponsored | sponsored by | sponsored content | sponsored post | kaufen | reduziert | powered by | presented by | Promo | Code | Sale | -20 % mit Code x | Kooperation | Rabattcode | Danke für die Zusammenarbeit mit…

    Viele dieser Begriffe (zum Beispiel Promo) sind aus rechtlicher Sicht als Kennzeichnung unzureichend.
    Auch Markierungen von Werbepartner:innen mit einem @ im Beitrag können auf Werbung hinweisen. 

  • @Markierungen von Firmen oder Personen

    Wenn in einem Beitrag Firmen oder Marken mit @Name markiert werden (zum Beispiel @modemarke), kann das auf eine bezahlte Kooperation hinweisen – auch wenn keine weiteren Werbewörter verwendet werden. Besonders bei Influencer:innen ist das oft der einzige Hinweis auf Werbung.

  • Produktplatzierung:
    Nicht selten werden Produkte oder Marken von Influencer:innen in ihren Videos nur beiläufig erwähnt oder im Hintergrund sichtbar gemacht. Ein typisches Beispiel ist Kleidung oder Kosmetik: Influencer:innen zeigen sich bei ihrer Morgenroutine, ohne explizit zu nennen, welche Produkte sie nutzen, oder tragen gesponserte Markenkleidung. Das nennt man Produktplatzierung oder Product Placement. Diese Form der Werbung ist besonders schwer zu erkennen, da entsprechende Hinweise in der Regel sehr klein, kurz, farblich unauffällig oder möglichst versteckt sind. Wird der Text bei YouTube-Videos unten eingeblendet, ist der Hinweis noch schwerer zu finden, da er von der Navigationsleiste überdeckt wird. Manchmal werden Werbekooperationen auch mündlich angekündigt.

    Beispiele:
    Produktplatzierung | unterstützt durch Produktplatzierung | enthält bezahlte Werbung | bezahlte Werbung | Werbung | Dauerwerbung | Werbevideo | mit Unterstützung von...

    Produktplatzierung ist zulässig, wenn in Videos, Filmen oder Serien keine direkte Kaufaufforderung erfolgt, das Produkt nicht im Mittelpunkt steht und explizit hervorgehoben wird. Trotzdem muss Produktplatzierung gekennzeichnet werden.

  • Links:
    Links in Stories, Beiträgen oder Infoboxen können darauf hinweisen, dass ein Beitrag Werbung enthält. In der Regel handelt es sich dabei um sogenannte Affiliate-Links, bei denen die Postenden für erfolgreiche Verkäufe oder Klicks eine Provision von den jeweiligen Werbepartner:innen erhalten. Auch Affiliate-Links müssen gekennzeichnet werden. Meist geschieht dies durch Sternchen hinter dem Link oder durch einen Hinweis in Klammern (zum Beispiel „Anzeige“), manchmal fehlt der Hinweis aber auch ganz.

Werbung in Apps und In-App-Käufe

Viele kostenlose Apps finanzieren sich über Werbung oder In-App-Käufe. Diese sind nicht immer leicht zu erkennen – besonders für Kinder und Jugendliche.

Typische Formen von Werbung in Apps:

  • Pop-ups oder Bannerwerbung: erscheint während des Spielens oder beim Öffnen der App.
  • Belohnungsanzeigen („Reward-Ads“): Nutzer:innen sehen Werbung, um Punkte, Leben oder virtuelle Gegenstände zu erhalten.
  • Gesponserte Inhalte: Produkte oder Marken tauchen scheinbar zufällig im Spiel oder in der App auf.
  • In-App-Käufe: Zusätzliche Funktionen, Level oder Gegenstände können mit echtem Geld gekauft werden.

Ausführliche Informationen zum Thema Influencer:innen-Marketing finden Sie in der Studie Kinder im Visier von Influencer-Marketing (PDF) der AK Wien und des ÖIAT.


Material für den Unterricht

 WEB_Wahr_oder_falsch_im_Internet.pdf

Unterrichtsmaterial: Wahr oder falsch im Internet?

Tipp

Das Unterrichtsmaterial „Wahr oder falsch im Internet? Informationskompetenz in der digitalen Welt“ unterstützt Lehrende bei der Vermittlung dieser wichtigen Fähigkeiten im Unterricht.

Veröffentlichung: August 2025


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