Das Wichtigste im Überblick
| Suchmaschine: | Nutzen Sie verschiedene Suchmaschinen – je nach Thema, Zielgruppe und Datenschutz. Stellen Sie Kindern auch Alternativen zu Google vor. |
| Suchbegriffe: | Zeigen Sie, wie man Suchbegriffe präzise formuliert und passende Synonyme verwendet, um bessere Ergebnisse zu erzielen. |
| Suchergebnisse: | Machen Sie deutlich, dass Suchergebnisse – speziell von KI-Suchmaschinen – kritisch geprüft werden sollten und nicht nur die ersten Treffer berücksichtigt werden dürfen. |
Themenübersicht
Worauf man bei der Onlinesuche achten kann
Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder Bing – und zunehmend auch KI-gestützte Anwendungen wie ChatGPT, Copilot oder Google Gemini – helfen uns dabei, Informationen im Internet zu finden. Allerdings entscheiden diese Systeme auch darüber, welche Inhalte wir zu sehen bekommen und in welcher Reihenfolge. Die dahinterliegenden Algorithmen sind oft komplex und nicht immer nachvollziehbar.
Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie Sie Kinder und Jugendliche Schritt für Schritt beim richtigen Suchen begleiten können:
1. Die passende Suchmaschine auswählen
- Nicht nur Google nutzen:
Google ist zwar die bekannteste Suchmaschine, liefert aber nicht immer die besten oder passendsten Ergebnisse. Zeigen Sie Kindern und Jugendlichen, dass es sich lohnt, auch andere Suchangebote auszuprobieren und zu vergleichen. Je nach Thema, Medienformat oder Region können andere Suchmaschinen hilfreicher sein. Zudem gibt es Suchmaschinen, die insbesondere aus Datenschutzgründen zu empfehlen sind, zum Beispiel Startpage und DuckDuckGo. Kindersuchmaschinen filtern ungeeignete Inhalte aus den Suchergebnissen und Meta-Suchmaschinen wie MetaGer stellen Anfragen an mehrere Suchmaschinen und gleichen deren Suchergebnisse ab. - KI-Tools zur Internetrecherche kritisch hinterfragen und sinnvoll nutzen:
Zur Recherche im Internet werden zunehmend auch KI-Anwendungen genutzt. Neben KI-gestützten Suchmaschinen (zum Beispiel Perplexity oder you.com) gibt es auch hier Tools, die für spezifische Anwendungszwecke konzipiert sind (zum Beispiel Consensus für die Suche nach wissenschaftlichen Publikationen). Viele KI-Anwendungen geben allerdings nicht an, woher ihre Informationen stammen. Die Ergebnisse solcher Tools sind daher besonders kritisch zu hinterfragen und es sollte immer darauf geachtet werden, ob und welche Quellen ausgegeben werden - Jugendschutzfilter aktivieren:
Viele Suchmaschinen bieten Filter, die beispielsweise pornografische Inhalte blockieren. Diese Filter stellen jedoch keinen vollständigen Schutz dar. Ältere Kinder können diese meist umgehen. Verlassen Sie sich daher nicht allein auf Filter, sondern sprechen Sie mit Ihrem Kind über problematische Inhalte.
Was ist eine Kindersuchmaschine?
Kindersuchmaschinen (zum Beispiel fragFINN, Helles-Koepfchen.de, Seitenstark) zeigen ausschließlich redaktionell gefilterte, altersgerechte Inhalte an. Auch Werbung und Pop-ups werden meist unterdrückt, was die Gefahr, in Kostenfallen zu tappen oder auf betrügerische bzw. problematische Inhalte zu stoßen, verringert.
Bedenken Sie jedoch, dass auch Kindersuchmaschinen keinen vollständigen Schutz vor problematischen oder ungeeigneten Inhalten bieten. Besprechen Sie mit Kindern daher, wie sie mit solchen Inhalten umgehen können (zum Beispiel wegklicken, schließen, mit Erwachsenen darüber reden, ...).
2. Suchanfragen gezielt formulieren
- Suchbegriffe richtig formulieren:
Zeigen Sie, wie wichtig eine klare Formulierung ist. Achten Sie dabei auf mögliche Tippfehler und unterschiedliche Schreibweisen (zum Beispiel „Grafik” und „Graphik”). Die Groß- und Kleinschreibung spielt dabei keine Rolle. - Synonyme verwenden:
Erklären Sie, dass man mit ähnlichen Begriffen unterschiedliche Ergebnisse erhält. Ein Beispiel hierfür sind die Wörter „Hochzeit“ und „Heirat“. Solche Synonyme finden Sie zum Beispiel im Duden oder OpenThesaurus. - Präzise suchen:
Zeigen Sie Kindern und Jugendlichen, wie sie ihre Suchanfragen mit wenigen, aber eindeutigen Begriffen formulieren können. Je konkreter die Begriffe sind, desto relevanter sind auch die Suchergebnisse (zum Beispiel „Foxterrier” statt „Hund”). Mehrdeutige oder weit gefasste Begriffe können durch weitere Schlagwörter eingegrenzt werden (zum Beispiel „Golf” und „Meeresbucht”). - Suchfilter nutzen:
Zeigen Sie älteren Kindern und Jugendlichen, wie sie ihre Suchergebnisse einschränken können, beispielsweise nach Sprache, Datum, Herkunftsland, Lizenz oder Dateityp. Bei Google können sie dazu die „Erweiterte Suche“ nutzen.
3. Ergebnisse kritisch prüfen und richtig verwenden
- Kritisch mit Ergebnissen umgehen:
Die ersten Suchergebnisse sind nicht automatisch die besten. Ermutigen Sie Kinder und Jugendliche, Überschriften und Kurzbeschreibungen zu lesen und nicht nur auf die ersten Treffer zu klicken. Auch auf den hinteren Seiten können sich wertvolle Informationen verbergen. - Quellen überprüfen:
Nicht jede Internetseite ist zuverlässig. Sprechen Sie mit Kindern darüber, wie sie überprüfen können, wer die Inhalte erstellt hat und ob diese vertrauenswürdig sind. - Inhalte hinterfragen:
Erklären Sie, dass nicht alles, was online steht, automatisch richtig ist. Auch fehlerhafte oder absichtlich manipulierte Inhalte sind möglich. Zeigen Sie ihnen, wie sie Online-Inhalte überprüfen können. - Urheberrechte beachten:
Nicht alles, was im Internet zu finden ist, darf einfach kopiert oder verwendet werden. Auch bei Präsentationen oder Referaten ist es wichtig, dass die Urheberrechte beachtet werden. Hilfreich sind Inhalte mit einer Creative-Commons-Lizenz. Sie legen fest, unter welchen Bedingungen Texte, Bilder oder Musikstücke weiterverwendet werden dürfen. Beispiele für frei nutzbare Inhalte finden sich etwa auf Openverse.
Material für den Unterricht
Unterrichtsmaterial: Wahr oder falsch im Internet?
TippDas Unterrichtsmaterial „Wahr oder falsch im Internet? Informationskompetenz in der digitalen Welt“ unterstützt Lehrende bei der Vermittlung dieser wichtigen Fähigkeiten im Unterricht.
Veröffentlichung: August 2025