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Klassenregeln für den Online-Raum

Lehrende Handy & Internet Soziale Netzwerke

Mit dem beginnenden Schuljahr ist es wichtig, Klassenregeln für einen guten Umgang miteinander zu erarbeiten. Das gilt für die Zeit in der Schule, aber auch für Online-Gruppen.

Klassenchats und -gruppen

Oft nur wenige Tage nach dem Schulbeginn organisieren sich die SchülerInnen in Klassenchats. Zusätzlich hat auch das Distance Learning den Klassenraum um einen Online-Raum erweitert. Wie für die Schule vor Ort müssen auch für diese Online-Räume Klassenregeln erstellt werden, damit Cyber-Mobbing, Überforderung und andere Probleme die Klassengemeinschaft nicht negativ beeinflussen.

(Online-)Klassengemeinschaft definieren

Besprechen Sie als Lehrerin oder Lehrer zu Beginn des Schuljahres das Thema Klassenregeln und schließen Sie dabei den Online-Raum mit ein. Lassen Sie die SchülerInnen die Themen und Regeln selbst erarbeiten und am Ende von allen Beteiligten unterschreiben. So werden diese auch akzeptiert und eher eingehalten. Definieren Sie als erstes die Online-Klassengemeinschaft:

  • Wo kommunizieren wir? Welches Netzwerk verwenden wir dafür?
  • Wie viele Online-Gruppen soll es im Umfeld der Klasse geben? Welche gibt es bereits? Welche Funktionen haben bestehende oder neue Gruppen (Unterhaltung, Tratsch und Klatsch, wichtige Schulinformationen, Organisatorisches,...)?
  • Wer ist Teil der Online-Gruppen (aktuelle oder ehemalige SchülerInnen, LehrerInnen oder Eltern)? Was passiert, wenn jemand aus der Klasse nicht mitmachen kann oder will?

Regeln für Online-Räume aufstellen

Auch online sollten wir uns gegenüber anderen so verhalten, wie wir es für uns selbst wünschen. Klassenregeln für Online-Räume sollten auf diesem Grundsatz die Fragen wann, wie und wie viel kommuniziert wird, beantworten.

  • Wann kommunizieren wir? Gibt es eine Nachtruhe?
  • Was bedeutet Spam? Ab wann sind es zu viele Nachrichten? Ist es okay, die Gruppe stumm zu schalten, wenn es zu viel wird?
  • Wie schnell muss geantwortet werden, wenn jemand beispielsweise nach der Hausübung fragt?
  • Was gehört alles in die Klassengruppe? Sprechen wir nur über schulrelevante Themen oder sind Privatgespräche auch in Ordnung?
  • Was soll in unserer Klassengruppe NICHT passieren? Was nervt uns in anderen Online-Gruppen?
  • Wie schreiben wir? Ist es zum Beispiel ok viele Emoticons zu verwenden oder oft in Großbuchstaben zu schreiben?
  • Ist es in Ordnung Daten weiterzugeben, ohne zu fragen (beispielsweise, wenn jemand eine Telefonnummer oder ein Foto haben möchte)?
  • Was ist beleidigend, was nicht? Wo ist die Grenze zwischen Spaß und Ernst? Gibt es Beispiele, die diese Grenze für alle gut veranschaulichen?
  • Wie gehen wir mit Konflikten um, wenn zum Beispiel jemand ausgegrenzt oder beschimpft wird?
  • Wie gehen wir mit problematischen Inhalten wieFalschmeldungen, Nacktbildern, Gewaltvideos oder verbotenen Inhalten um? Welche Arten von Kettenbriefen sind okay und welche nicht?

Verantwortlichkeiten benennen

Eine Person muss sich darum kümmern, dass sich alle an die vereinbarten Regeln halten. Daher macht es Sinn, neben den KlassensprecherInnen auch offizielle Admins für die Online-Klassengruppe(n) zu ernennen. Klären Sie dieRolle und die Aufgaben dieses Admins:

  • Wer ist dafür zuständig Konflikte zu erkennen und gegebenenfalls zwischen den beteiligten Personen zu vermitteln? Soll die Vermittlungstätigkeit online oder lieber im persönlichen Gespräch stattfinden?
  • Was passiert, wenn sich jemand nicht an die Regeln hält? Soll verwarnt werden? Wer verwarnt?
  • Wann wird eine Person aus der Online-Gruppe entfernt? Wer entscheidet das?

Der Ausschluss aus Online-Gruppen sollte das letzte Mittel sein. Es empfiehlt sich stattdessen Peer-MediatorInnen einzubinden, die dabei helfen Probleme zu lösen.

Weitere Regeln für die Schule

Auch außerhalb der Online-Klassengruppe(n) ist man mit verschiedensten Themen aus dem Online-Bereich beschäftigt, die geregelt werden müssen:

  • Umgang mit Fotos: Wer darf was fotografieren? Muss um Erlaubnis gefragt werden, bevor Bilder veröffentlicht werden? Dürfen lustige, aber peinliche Bilder weiterverbreitet werden?
  • Berichte über den Schulalltag in der Öffentlichkeit: Was darf man über den Schulalltag zeigen (zum Beispiel in öffentlichen Accounts)? Wie und wo darf man Kritik äußern (zum Beispiel über LehrerInnen)? Wo liegt die Grenze zwischen Kritik und Beschimpfungen?
  • Online-Unterricht: Was empfinden wir als Störung? Wie verhalten wir uns, damit wir gut miteinander lernen können?
  • Handy an der Schule: Wann darf das Handy verwendet werden? Ist das Handy auch während des Unterrichts erlaubt? Werden in der Pause alternative Aktivitäten angeboten, damit die SchülerInnen von sich aus eine Bildschirmpause einlegen?

Es macht Sinn viele der Fragen und Regeln anhand von Beispielen zu klären. Sowohl Sie als auch die SchülerInnen können solche Beispiele sammeln und einbringen. Unsere KollegInnen von klicksafe.de haben ein Unterrichtsmaterial zum Thema „Klassenchat-Regeln" (pdf) erstellt. Dort finden Sie Beispiele, die zeigen, welche Probleme in Online-Gruppen auftreten könnten.