Beispiele Workshops für Kinder und Jugendliche
Erfahrungsgemäß können die Themen, die von Pädagog:innen als wichtig eingestuft werden, von den Bedürfnissen und Themenwünschen der Kinder und Jugendlichen am Tag der Schulung abweichen. Dann kann es sinnvoll sein, dass die Trainer:innen eine entsprechende Änderung der Inhalte und des Ablaufs vornehmen, um diesen Bedürfnissen besser zu entsprechen.
Alle Workshops mit Kindern und Jugendlichen sollten mindestens 2 UE umfassen. Die Workshops können offline und online umgesetzt werden.
Wir weisen darauf hin, dass die Saferinternet.at-Referent:innen keine Aufsichtspflicht während der Kinder-/Jugendlichen-Workshops übernehmen!
Das Handy und Internet sicher und verantwortungsvoll nutzen
Dauer: 2 Stunden
Inhalt: Dieses Basismodul behandelt alle Themen, die für die Kinder und Jugendlichen in ihrer derzeitigen Situation relevant sind. Folgende Themen werden angesprochen: Nutzung Sozialer Netzwerke, Digitale Spiele, Privatsphäre-Einstellungen in Sozialen Netzwerken, Urheberrecht, Bewertung von Online-Inhalten, Exzessive Nutzung, Nacktfotos, Blind Dates, Pornos, etc. Es werden entsprechende Schwerpunkte je nach Interesse und Nutzung der Teilnehmer:innen gesetzt.
Übliche Altersstufe: ab 6 Jahren
Umgang miteinander – Netiquette und Online-Kommunikation
Dauer: 2 Stunden
Inhalt: Welche Formen der Online-Kommunikation haben wir in der Klasse bzw. in der Gruppe? Welche Tools nutzen wir? Wie zufrieden sind wir mit der momentanen Situation? Ausgehend von diesen Fragen werden allgemeine Regeln des Umganges im Internet besprochen und in weiterer Folge auch gemeinsam Regeln entwickelt. Weitere Inhalte: Recht am eigenen Bild, Urheberrecht, Umgang mit illegalen Inhalten (z. B. kinderpornografischem Material oder nationalsozialistischer Wiederbetätigung) und Sicherheitseinstellungen am Smartphone.
Übliche Altersstufe: ab 9 Jahren
Mein digitaler Fußabdruck – Selbstdarstellung im Internet
Dauer: 2 Stunden
Inhalt: Viele Kinder sind von Lebensbeginn an im Internet vertreten, z. B. durch Fotos, die ihre Verwandten online veröffentlichen. Mit der selbstständigen Nutzung des Internets beginnen sie, eigene Spuren und damit ihren digitalen Fußabdruck zu hinterlassen. Dieser Workshop geht von den persönlichen Erfahrungen der Kinder mit selbst veröffentlichten Inhalten aus und bespricht die möglichen Konsequenzen dieser Selbstdarstellung: von der missbräuchlichen Verwendung der Inhalte bis hin zur Möglichkeit, für den Traumjob gefunden zu werden. Weitere mögliche Themen: Körperbild, Gesundheit, beruflicher Kontext und Bewerbung.
Übliche Altersstufe: ab 10 Jahren
Wie schütze ich mich vor Cybergrooming?
Dauer: 2 Stunden
Inhalt:
In diesem praxisorientierten Workshop lernen Kinder und Jugendliche, wie sie sich vor dieser Form der sexuellen Belästigung schützen können: Die Teilnehmer:innen erfahren, welche Risiken die Kommunikation im Netz mit sich bringt, wie sie Grooming-Strategien erkennen und ihr Online-Verhalten entsprechend anpassen können. Zudem werden sie ermutigt, auf ihr Bauchgefühl zu hören und in Situationen, die Unwohlsein verursachen, klar „Nein“ zu sagen. Vermittelt wird auch, wo man sich im Anlassfall anonym Hilfe holen kann. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen auf bestärkende Art und Weise für das Thema Cybergrooming zu sensibilisieren.
Übliche Altersstufe: 10 bis 14 Jahre
Umgang mit problematischen Inhalten und Verhaltensweisen
Dauer: 2 Stunden
Inhalt:
Was tun,
... wenn Nazi-Sticker oder kinderpornografische Aufnahmen in WhatsApp-Gruppen die Runde machen?
... wenn es zu Gesetzesübertretungen kommt, ohne dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen sich dessen überhaupt bewusst sind?
... wenn Nacktfotos ohne lange nachzudenken einfach weitergeschickt werden?
... wenn in einer WhatsApp-Gruppe Beschimpfungen losgehen?
... wenn Personen ohne Wissen und Wollen zu neuen Gruppen hinzugefügt werden?
... wenn man mitbekommt, dass sich jemand ritzt oder auf andere Weise selbstverletztend verhält?
In diesem Workshop lernen die Kinder einerseits den gesetzlichen Rahmen und mögliche Konsequenzen von problematischem Online-Verhalten kennen, andererseits erfahren sie auch, was sie selbst gegen solche Inhalte tun und wie sie sich davor mit technischen Einstellungen schützen können. Auch können Spielregeln für die Online-Klassengemeinschaft besprochen werden.
Übliche Altersstufe: ab 11 Jahren
Fake News und Informationsbewertung
Dauer: 2 Stunden
Inhalt: Mit Quellen aus dem Internet umzugehen will gelernt und geübt sein. Für Kinder und Jugendliche sind dabei weniger die klassischen Fake News aus der Politik eine Herausforderung, sondern vielmehr gesundheitliche Themen oder Fragen aus ihrem Alltag. Was Falschinformationen sind und wie man sie erkennen kann, steht im Mittelpunkt dieses Workshops.
Ab der 9. Schulstufe auch in Richtung der vorwissenschaftlichen Arbeit möglich: Urheberrechte, Zitieren, gute Recherche-Quellen etc.
Übliche Altersstufe: ab 10 Jahren
„Fake News, we can!“ – das perfekte Rezept für Falschmeldungen
Dauer: 3 UE
Inhalt: „Morgen geht sicher die Welt unter“, „Du bekommst 50 Euro H&M Gutscheine, wenn du diese Nachricht an 10 Personen weiterleitest“, „die perfekte Figur in nur 3 Tagen“ – diese Falschmeldungen und viele mehr lassen sich im Internet finden. Doch wie entstehen diese eigentlich und wie erkenne ich die Wahrheit? In diesem Workshop produzieren die Jugendlichen selbst Fake News und lernen dabei, wie Nachrichten entstehen, welche Merkmale Falschmeldungen und Verschwörungserzählungen haben und wie Quellen überprüft werden können. Ziel des Workshops ist es, Fake News besser zu verstehen und zukünftig besser erkennen zu können.
Übliche Altersstufe: ab 14 Jahren
Let's stop hating: pro zivilcourage, contra mobbing
Dauer: 3 UE
Inhalt:
Was ist der Unterscheid zwischen Online-Hassrede und Cyber-Mobbing? Warum sollten wir solche Situationen nicht tolerieren, sondern bekämpfen? Welche Auswirkungen haben Online-Schikanen auf Betroffene – und wie können wir Opfer unterstützen oder uns selbst gegen solche Angriffe wehren? Gemeinsam werden diese Fragen erarbeitet und spielerisch vermittelt, indem die Teilnehmenden durch Gruppenaktivitäten vom Gegenüber lernen. Ziel ist es, aufzeigen, wie man gegen Online-Hassrede und Cyber-Mobbing vorgehen kann und welche rechtlichen Aspekte mit dem Thema verbunden sind.
Übliche Altersstufe: ab 6 Jahren
„... hat ein verbotenes Zeichen versendet“ – das Internet ist kein rechtsfreier Raum
Dauer: 2 UE
Inhalt: In diesem Workshop wird Wissen über extremistische Ideologien sowie das Symbolgesetz und das Verbotsgesetz in Österreich vermittelt. Die Teilnehmenden lernen, wie extremistische Ideologien anhand von Weltanschauungen und Symbolen zu erkennen sind, was daran problematisch ist und welche Folgen es haben kann, wenn solche Inhalte veröffentlicht bzw. im Internet geteilt werden. Erklärt wird auch, wie verbotene Inhalte online gemeldet werden können.
Übliche Altersstufe: Ab 14 Jahren