- Bei Kleinkindern ist die Maximalzeit, die sie vor Bildschirmen verbringen können, noch relativ leicht einzuschätzen. Da Bildschirmgeräte viel Konzentration und Aufmerksamkeit abverlangen, ist bei Vorschulkindern nach etwa 20-30 Minuten meist die Grenze erreicht, danach können sie sich nur noch schlecht konzentrieren. Mit Beginn der Volksschule können auch schon mal 50 Minuten gespielt werden – viel mehr Zeit sollten die Kinder aber nicht vorm Bildschirm verbringen. Beobachten Sie Ihr Kind beim Spielen – Sie werden bald ein Gefühl dafür haben, wann es für Ihr Kind genug ist.
- Volksschulkinder können meist selbst anhand von körperlichen Symptomen (z. B. Kopfschmerzen oder Müdigkeit) ganz gut erkennen, ab wann es ihnen zu viel wird. Dennoch brauchen sie die Unterstützung ihrer Eltern, um diese Grenzen erleben und einhalten zu können. Motivieren Sie Ihr Kind zu bildschirmfreien Alternativen (z. B. in den Park gehen, beim Kochen helfen, eine Geschichte lesen etc.)! Oft gelingt es Kindern in diesem Alter vor allem dann schwer mit dem Spielen aufzuhören, wenn sie nicht wissen, was sie stattdessen machen können.
- Für ältere Kinder eignen sich gemeinsam vereinbarte Regeln zum Spielen viel eher als ein starres zeitliches Limit. Wichtig ist, dass Schulaufgaben, Sport und Bewegung, andere Hobbys, Familie und Freundschaften nicht zu kurz kommen. Es kann zum Beispiel hilfreich zu sein, das Spielen bei einem erreichten Speicherpunkt zu beenden. Mitten im Spiel aufzhören, kann zu großem Frust führen, wenn der bisherige Spielerfolg dadurch verloren geht.
Es spricht übrigens nichts dagegen, wenn das Spielen gelegentlich etwas länger dauert. Sobald jedoch das Computerspielen zur einzigen und dauernden Freizeitbeschäftigung wird, sollten Sie für Alternativen sorgen. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, die eigenen körperlichen Grenzen zu erkennen (z. B. Kopfschmerzen, brennende Augen, Ungeduld, Langeweile, Leistungsabfall im Spiel, ...). Ermutigen Sie es, selbst die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen und bei Erreichen der eigenen Grenzen etwas anderes zu tun, z. B. sich bewegen, raus gehen, ...).
Beachten Sie
Ziel ist, dass Ihr Kind selbst seine Grenzen erkennen kann. Denn letztlich kann es sich nur selbst dauerhaft vor Sucht und Abhängigkeit schützen! Dafür können auch Anwendungen wie Kinderschutz-Apps, die einen Überblick über die zeitliche Nutzung ermöglichen, hilfreich sein. Wichtig ist jedoch, dass Sie Ihr Kind dabei aktiv miteinbeziehen!