Einstellungen zum technischen Kinderschutz können grundsätzlich auf vier Ebenen vorgenommen werden:
- im Betriebssystem oder in Apps der Betriebssystemhersteller
- durch die Internet- und Mobilfunk-Anbieter, die entsprechende Zusatzangebote bieten
- durch Programme und Apps von Drittanbietern, die installiert werden müssen
- in manchen Programmen (Browser, YouTube, Spiele …)
ISPA: Technischer Kinderschutz im Internet
Der ISPA-Ratgeber „Technischer Kinderschutz im Internet“ informiert interessierte Erwachsene über die verschiedenen technischen Schutzeinrichtungen und gibt einen Überblick über verschiedene Einstellungsmöglichkeiten.
Veröffentlichung: Dezember 2024
Die wichtigsten Einstellungen für Smartphone und Tablet im Überblick
Ob Smartphone oder Tablet ist hier egal: Die wesentliche Unterscheidung ist, ob es sich um das Betriebssystem Android von Google oder iOS von Apple handelt.
Android
App „Google Family Link“
Eine klassische kostenlose Kinderschutz-App für mobile Geräte mit dem Betriebsystem Android ist „Google Family Link“. Mit dieser App können Sie das Nutzungsverhalten Ihres Kindes beobachten und einschränken. Die einzige Voraussetzung: Sie benötigen ein Google-Konto. Die App muss auf Ihrem und auf dem Gerät des Kindes installiert werden und die Einrichtung dauert in etwa 15 Minuten.
Sie können:
- das Nutzungsverhalten Ihres Kindes im Auge behalten,
- App-Downloads blockieren,
- Tageslimits für die Nutzung festlegen,
- das Gerät für einen bestimmten Zeitraum sperren,
- Ihr Kind orten.
Achtung: Google Family Link blockiert und filtert keine unangemessenen Inhalte!
Eine Video-Anleitung zu Google Family Link finden Sie hier.
Auch im Google Play Store selbst können Jugendschutzeinstellungen vorgenommen werden, damit für das Alter des Kindes nicht empfohlene Apps nicht zur Verfügung stehen und App-Käufe nur von den Eltern durchgeführt werden dürfen.
Für Tablets, die mit Android arbeiten, gibt es zudem noch die Möglichkeit, eingeschränkte Nutzerprofile anzulegen. Diese werden unter „Einstellungen“ >> „Gerät“ >> „Nutzer“ unter dem Punkt „Nutzer oder Profil hinzufügen“ erstellt. Anschließend kann für jede auf dem Gerät installierte App entschieden werden, ob sie im eingeschränkten Profil zur Verfügung stehen soll oder nicht.
iOS
„Bildschirmzeit“
Anders als bei Android ist bei iOS-Geräten die sogenannte „Bildschirmzeit“ zum Kinderschutz in aller Regel bereits vorinstalliert. Sie befindet sich in den „Einstellungen“. Unter „Bildschirmzeit“ ist zu sehen, für welche Apps man wie viel Zeit verwendet. Es können auch Zeitlimits für einzelne Apps und die Gesamtnutzungszeit des Geräts gesetzt werden. Außerdem lassen sich mit „Bildschirmzeit“ auch Einstellungen für anstößige Inhalte, Käufe und Downloads sowie den Datenschutz vornehmen. Sie können auch einstellen, dass Ihre Kinder auf bestimmte Apps gar nicht erst zugreifen können.
Wenn man die Aktivitäten des Kindes gleichzeitig auch auf dem iPad einschränken möchte, ist dies ebenfalls mit „Bildschirmzeit“ möglich, vorausgesetzt die beiden Apple-Geräte wurden mit derselben Apple-ID eingerichtet. Dadurch erspart man sich, die Einstellungen auf dem zweiten Gerät vorzunehmen, und kann geräteübergreifende Zeitlimits setzen.
Eine Video-Anleitung wie Sie Ihr iPhone oder iPad kindersicher einstellen finden Sie hier.
Darüber hinaus können Sie den App Store sperren, sodass Ihr Kind nicht selbstständig Apps installieren kann.
Einstellungen durch Apps von Drittanbietern
Wer neben den Einstellungen, die in den verschiedenen Betriebssystemen möglich sind, noch weitere treffen möchte, kann zusätzliche Kinderschutzprogramme und -apps installieren. Es gibt eine große Auswahl an Produkten, die einzelne der zuvor beschriebenen Funktionen anbieten. Eine Orientierung gibt es ab Seite 29 der ISPA-Broschüre.
Grundsätzlich gilt: Nehmen Sie sich Zeit und lesen Sie sich App-Bewertungen durch, bevor Sie sich für ein Angebot entscheiden.
Einstellungen durch die Mobilfunk-/Internetanbieter
Grundsätzlich bieten alle Mobilfunkanbieter die Möglichkeit, Dienste wie Mehrwertnummern oder „Kauf auf Handyrechnung“ zu deaktivieren. Diese werden oft auch unter dem Begriff „Jugendschutzsperre“ zusammengefasst und können einfach online oder direkt im Shop vorgenommen werden.
Einige Mobilfunkanbieter ermöglichen auch inhaltliche Einschränkungen. Fragen Sie dazu am besten direkt bei Ihrem Anbieter nach!
Kinderschutzeinstellungen auf allen Geräten möglich
Kinderschutz ist auf allen Geräten möglich, die von Kindern genutzt werden, also Smartphones, Tablets, Laptops, Stand-PCs, Spielkonsolen und sogar auf sogenanntem smartem Spielzeug und Kinderuhren. Weiterführende Info dazu finden Sie in der Broschüre „Technischer Kinderschutz im Internet“ der ISPA. Da sich die Einstellungsmöglichkeiten rasch ändern können, empfehlen wir Ihnen, immer auch bei den jeweiligen Anbieter:innen zu recherchieren und Bewertungen durch Nutzer:innen sorgfältig zu lesen.