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Was sind Pro-Ana/Pro-Mia-Plattformen?

Weitere Infos zu: Problematische Inhalte

„Ana“ ist die Abkürzung für Anorexia Nervosa (Magersucht), „Mia“ für Bulimia Nervosa (Ess-Brechsucht). Beide Krankheitsbilder fallen in den Bereich der Essstörungen. Als Essstörung wird ein auffälliges und von der Norm abweichendes Essverhalten bezeichnet. Betroffene dieser beiden Erkrankungen bezeichnen sich selbst oft als „Ich bin (Pro-)Ana“ bzw. „Ich bin (Pro-)Mia“.

Im Internet können sich Betroffene schnell und einfach über die Krankheit informieren und sich bei professionellen Angeboten Hilfe holen. Über Suchmaschinen stolpern Jugendliche aber immer wieder über privat initiierte Pro-Ana- und Pro-Mia-Plattformen, z. B. auf der Suche nach Diät-Tipps. In vielen Fällen suchen die Betroffenen aber auch gezielt Kontakt zu anderen Essgestörten.

Auf diesen Pro-Ana- bzw. -Mia-Plattformen werden die Risiken von Essstörungen verharmlost und die Krankheit als Lifestyle propagiert – „dünn sein“ ist das einzige Lebensziel. Die Betreiber/innen – meist selbst essgestört – zeichnen sich durch mangelnde Krankheitseinsicht aus und glorifizieren Essstörungen in Blogs, Diskussionsforen, Sozialen Netzwerken (z. B. Instagram, Tumblr, Facebook) oder auf Video-Portalen (z. B. YouTube)

Als Motivation zum Abnehmen werden Bilder von extrem dünnen Menschen oder Models als Beispiele für Schlankheit gesucht und geteilt  (sog. „Thinspirations“). In der Szene haben sich auch gefährliche Schönheitsideale etabliert, zu sich im Internet tausende Fotos (z. B. „Thigh Gap“ oder „Bikini Bridge“).

Betroffene organisieren sich oft in privaten Pro-Ana-Gruppen, etwa in WhatApp oder Kik. Die Gruppenmitglieder folgen strengen Diät- und Sport-Regeln, führen Ess-/Gewichtstagebücher und schicken einander regelmäßig Fotos des eigenen Körpers. Fasten-Wettbewerbe und Abnehmverträge etc. binden die essgestörten Mitglieder an die Gemeinschaft – wer die Gebote nicht befolgt, wird aus der Gruppe ausgeschlossen.

Was tun?

Viel wichtiger ist es, mit den Betroffenen über ihre Krankheit zu sprechen und Verständnis zu zeigen. Das Ziel sollte sein, Betroffene davon zu überzeugen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Informations- und Beratungsstellen

  • Wiener Hotline für Essstörungen: Beschreibung des Krankheitsbildes, Risiko- und Schutzfaktoren, Präventionsangese, kostenlose und anonyme Beratung unter 0800 20 11 20 (Essstörungs-Hotline)
  • 147 Rat auf Draht: Notruf für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen – rund um die Uhr, anonym, kostenlos. Per Telefon (147 ohne Vorwahl), Online-Beratung oder Chat (jeden Freitag, 18-20 Uhr)
  • Zentrum für Essstörungen: Beratung und Information für Frauen mit Ess- und Gewichtsproblemen sowie deren Angehörige
  • Ess-Stoerungen.at: Informationen zu Formen von Essstörungen, Sammlung von Links und Informationsmaterialien
  • Netzwerk-Essstoerungen.at: Erstinformation und Beratung für Betroffene und Angehörige in Innsbruck
  • Sowhat.at: Beratungs- und Informationszentrum für Essstörungen in Wien, Mödling und St. Pölten sowie Therapieangebote für Menschen mit Essstörungen
  • Intakt.at: Therapiezentrum für Menschen mit Essstörungen mit Online-Beratung (jeden Montag, 17:00 – 19:00 Uhr)

Weiterführende Links & Materialien