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Hilfe, mein Kind möchte YouTube-Star werden!

Weitere Infos zu: ElternSoziale Netzwerke

Mit witzigen YouTube-Videos über Nacht berühmt werden und dabei noch jede Menge Geld verdienen? Kein Wunder, dass viele Kinder und Jugendliche ihren Idolen nacheifern und selbst YouTube-Star werden wollen.

Was die meisten allerdings nicht wissen:
Hinter den scheinbar locker-lustigen YouTube-Videos steckt jede Menge Arbeit. Freizeit ist für erfolgreiche YouTuber:innen ein Fremdwort, denn wer nicht tägliche (mehrere) neue Videos liefert, ist schnell wieder weg vom Fenster. Hinzu kommt der Druck von Verwertungsagenturen, die oft sogar mit Knebelverträgen arbeiten.

Video-Elternratgeber Frag Barbara!

Soll ich meinem Kind erlauben, selbst YouTube-Videos online zu stellen?

Wir empfehlen, Kinder bei Ihren Ambitionen zu unterstützen, aber klare Spielregeln festzulegen:

  • Erwartungen abklären.
    Erklären Sie Ihrem Kind, dass professionelle YouTuber:innen viel Zeit (Konzept, Dreh, Schnitt, Vertonung etc.) und Geld (z. B. für neues Equipment) in die Hand nehmen müssen. Zusätzlich braucht es auch eine ordentliche Portion Glück, um richtig erfolgreich zu werden. Sprechen Sie auch darüber, was es bedeutet, berühmt zu sein. YouTube-Stars stehen unter großem Druck, ihre Fans zu unterhalten und müssen mit viel Konkurrenz zurechtkommen.
  • Privatsphäre schützen.
    Achten Sie darauf, dass der Benutzername auf YouTube keinen Rückschluss auf Alter, Wohnort oder Schule Ihres Kindes zulässt. Vorsicht auch bei der Umgebung, in der gefilmt wird: Besonders in der eigenen Wohnung sollte darauf geachtet werden, dass kein Rückschluss auf Wohnadresse und -situation (Wertgegenstände) möglich ist. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass Videos vorerst nur als „privat“ oder „nicht gelistet“ auf YouTube veröffentlicht werden – so können diese nur von ausgewählten Nutzer:innen angeschaut werden.
  • Urheberrechte beachten.
    Soll ein Video mit urheberrechtlich geschützter Musik hinterlegt bzw. mit Filmsequenzen aufgepeppt werden, muss vorher unbedingt die Erlaubnis der Rechteinhaber:innen eingeholt werden – es drohen sonst teure Abmahnungen! Da dies nur selten möglich ist, empfehlen wird, stattdessen Inhalte mit Creative Commons-Lizenz zu verwenden.
  • Rechte und Privatsphäre Dritter wahren.
    Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es in seinen Videos keine anderen Personen ohne deren Einverständnis zeigen darf – das gilt auch für jüngere Geschwister oder Freund:innen. Aufnahmen von Personen unter 13 Jahren sind grundsätzlich nicht erlaubt. Die Personen in Prank-Videos (Streichen) sollten auf jeden Fall anonymisiert werden. Falls sich Personen, die in den Videos abgebildet sind, darüber beschweren, sollten diese unbedingt wieder gelöscht werden. Beachten Sie dazu auch das sogenannte „Recht am eigenen Bild“.

Haben Sie Spaß!

Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Produktion seiner ersten, eigenen YouTube-Videos und vergessen Sie nicht: Dahinter steht ein sehr kreativer Prozess, bei dem Ihr Kind viel lernen kann. Wenn Sie sich für die YouTube-Welt Ihrer Kinder interessieren, sorgt das für eine tolle Gesprächsbasis. Sprechen Sie aber auch offen über Ihre Vorbehalte und Sorgen.