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Creative Commons-Inhalte richtig verwenden!

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Wer Bilder oder Videos aus dem Internet verwendet, kann dabei schnell Urheberrechte verletzen – Creative Commons-Inhalte stellen eine tolle Alternative dar! Wir erklären, was bei der Nutzung beachtet werden muss.

Das Internet stellt eine scheinbar unerschöpfliche Quelle für Bilder, Grafiken, Videos und Texte dar. Gerne recherchieren wir online nach passenden Inhalten für Websites, Blogs, Flyer, Infomaterial oder Soziale Netzwerke. Aber Vorsicht: Nur weil sich zu fast jedem Thema Fotos, Videos und Texte finden, heißt das noch lange nicht, dass man diese auch beliebig verwenden kann. Die Missachtung von Urheberrechten kann rasch zu teuren Klagen führen.


Was genau schützt das Urheberrecht?

Das Urheberrecht schützt alle Werke, die eine eigentümliche (d.h. individuelle, originelle)  geistige Schöpfung auf den Gebieten der Literatur, der Tonkunst, der bildenden Kunst und der Filmkunst darstellen. Kreative Werke sind automatisch durch das Urheberrecht geschützt und die Verwertungsrechte, wie z.B. das Vervielfältigungs- oder Verbreitungsrecht stehen, falls nicht anders festgelegt, ausschließlich dem Urheber/der Urheberin zu.

Wer keine Urheberrechte verletzen möchte und dennoch schöne Bilder, Grafiken oder Videos braucht, kann eine leicht verständliche Alternative nutzen: Creative Commons (CC).


Was sind Creative Commons-Inhalte?

Urheberrechte schützen alle kreativen Werke – seien es Texte, Bilder, Videos oder Musik. Doch manche Schöpfer und Schöpferinnen möchten anderen Menschen die Möglichkeit geben, unter bestimmten Bedingungen die eigenen Werke kostenfrei weiterzuverwenden, ohne jedes Mal um Erlaubnis zu fragen.

Die gemeinnützige Organisation Creative Commons („schöpferisches Gemeingut“) ermöglicht es daher Urheber/innen, Nutzungsrechte auf einfache und klare Weise zu regeln, indem sie jedem Werk eine sogenannte Creative Commons-Lizenz zuweisen. Diese Lizenzen sind standardisierte Codes, das bedeutet, dass der Schöpfer/die Schöpfer aus einem Baukasten die passendste Creative Commons-Lizenzen auswählt. In der Regel erlauben die Lizenzen das kostenlose Kopieren, Teilen und Benutzen des Werkes für private bzw. nicht-kommerzielle Zwecke, solange die Bedingungen des Urhebers/der Urheberin eingehalten werden.

Creative Commons-Lizenzen ersetzen nicht das Urheberrecht – sie ermöglichen aber eine individuelle Anpassung der Urheberrechtsbestimmungen und erleichtern somit das Teilen von Inhalten.


Wie darf ich Creative Commons-Inhalte nutzen?

In welchem Umfang ein Werk genutzt werden kann (z.B. ob es auch verändert werden darf), hängt von der jeweiligen Lizenz ab. Es gibt vier Lizenz-Bestandteile, die unterschiedlich kombiniert werden:

Bild: Saferinternet.at


Hat man diese vier Elemente verstanden, gelingt es schnell, die LIzenzen richtig zu deuten und die entsprechenden Rechte abzuleiten. Wichtig: Die festgesetzten Bedingungen sollten immer genau gelesen und eingehalten werden.


Welche Lizenzen sind für mich geeignet?

Welche CC-Lizenzform ideal ist, hängt natürlich immer auch von der geplanten Verwendung ab. Die jeweiligen Bedingungen gelten sowohl für die Verwendung der CC-Inhalte in digitalen Medien (z.B. Website, Blog oder Facebook-Seite), als auch für die Verwendung in Präsentationen oder auf Arbeitsblättern. Wir stellen die liberalsten Lizenzen vor:
 

 CC BY: Namensnennung

Sie dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Das Werk darf auch bearbeitet werden.

Bedingungen: Sie müssen...

  • den Namen des Rechteinhabers/der Rechteinhaberin in der von ihm/ihr festgelegten Weise nennen, 
  • einen Link zum verwendeten Lizenztext angeben,
  • auf die Bearbeitung hinweisen und zur Originaldatei verlinken, falls das Werk verändert wurde.
     

 CC BY-SA: Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Sie dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Das Werk darf auch bearbeitet werden.

Bedingungen: Sie müssen...

  • den Namen des Rechteinhabers/der Rechteinhaberin in der von ihm/ihr festgelegten Weise nennen,
  • einen Link zum verwendeten Lizenztext angeben,
  • auf die Bearbeitung hinweisen und zur Originaldatei verlinken, falls das Werk verändert wurde.

Sie dürfen Inhalte unter diese Lizenz für private und kommerzielle Zwecke nutzen.
Wichtig: Eine Veröffentlichung von Inhalten unter dieser Lizenz muss unter den gleichen Lizenzbedingungen erfolgen, wie vom Rechteinhaber/der Rechteinhaberin beim Original vorgegeben.
 

 CC BY-ND Namensnennung - keine Bearbeitung

Sie dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Das Werk darf nicht bearbeitet bzw. verändert werden.

Bedingungen: Sie müssen...

  • den Namen des Rechteinhabers/der Rechteinhaberin in der von ihm/ihr festgelegten Weise nennen,
  • einen Link zum verwendeten Lizenztext angeben.

Sie dürfen Inhalte unter dieser Lizenz für private und kommerzielle Zwecke nutzen, aber das Originalmaterial in keiner Weise verändern!
 


 CC0 Public Domain (öffentliches Gemeingut)

Sie dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Das Werk darf auch bearbeitet werden.

Bedingungen: Der Rechteinhaber/die Rechteinhaberin verzichtet auf sämtliche Rechte – es muss nicht einmal der Name genannt werden. Sie dürfen Inhalte unter diese Lizenz für private und kommerzielle Zwecke nutzen. Achtung: Der Link zum Lizenztext ist jedoch immer hinzuzufügen!


Creative Commons-Werke richtig zitieren

Wer Bilder, Videos oder Musik unter Creative Commons-Lizenz verwendet, muss also zumindest den Namen des Rechteinhabers/der Rechteinhaberin nennen. Wir empfehlen, die Angaben wie folgt zu machen:

  • Name des /der Autor/in, Urheber/in bzw. Rechteinhaber/in
  • CC-Lizenz, sowie der Link zum jeweiligen Lizenztext
  • Titel des Werks
  • Achtung: Falls das Werk bearbeitet wurde, ist auch ein Hinweis auf Bearbeitung hinzuzufügen sowie der Link zur Originaldatei

In der Praxis kann das beispielsweise so aussehen:

 

Bild: Surlan Soosay, lizenziert unter CC BY 2.0, „Miss Cartoon Voyeurism“, bearbeitet von Saferinternet.at


Wo finde ich CC-lizenzierte Inhalte?

Die Auswahl an Plattformen, die Creative Commons-Inhalte anbieten, ist riesig. Ausprobieren und Testen hilft, die passendsten Quellen für die eigenen Zwecke zu finden. (Hinweis: Auf manchen Portalen ist eine kostenlose Registrierung notwendig).


Meta-Suchmaschine:

Fotos:

Grafiken: 

Musik: 

Speziell für Lehrende:

  • Digikomp.at: Lernsequenzen zur Stärkung und Überprüfung der digitalen Kompetenzen für viele Unterrichtsfächer (lizenziert unter Creative Commons BY-SA)
  • oe1.ORF.at/Schule: Radiobeiträge mit Arbeits- und Lösungsblättern, verschlagwortetet nach Themen und Unterrichtsgegenständen (keine Creative Commons-Lizenz, nach §42 Abs. 5 UrhG im Unterricht nutzbar!)
  • Kulturpool.at: Zentraler Zugang zu digitalen österreichischen Kulturerbe-Ressourcen: Bilder, Texte, Tondokumente, Filme und 3D-Objekte
  • Schule.at: Inhalte für alle Gegenstände sowie Tools für Arbeitsblätter, Audio etc. (unterschiedliche Lizenzierungen)
  • Slideshare.net: Community zum Austausch von PowerPoint- und PDF-Dateien (auch unter Creative Commons-Lizenzierung)
  • IMSLP.org: Petrucci Music Library – Kostenloser Zugang zu Musiknoten (lizenziert unter Creative Commons BY-SA)

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Falls Ihnen noch weitere empfehlenswerte Quellen bekannt sind, können Sie uns gerne Bescheid geben.


Weiterführende Links: