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Der Kettenbrief-Chatbot

Kinder, vor allem im Alter zwischen 8 und 12 Jahren, erhalten immer wieder Kettenbriefe auf WhatsApp, die sie verängstigen oder verunsichern. Denn neben harmlosen, witzigen Nachrichten, enthalten Kettenbriefe oft ernste Inhalte wie Betrugsversuche, Einschüchterungen, Drohungen oder sogar Todesprognosen.

Als besonders bedrohlich erleben Kinder Kettenbriefe, in denen der Tod der eigenen Eltern oder das Erscheinen eines Monsters angedroht wird. Nicht selten wird der Schrecken durch Video- oder Audiodateien verstärkt. Eine typische Aussage in einem Kettenbrief: „Wenn du die Nachricht nicht an 30 Personen weiterschickst, dann stirbt deine Mutter. Aber erst in einem Jahr“. Während es Erwachsenen leicht fällt eine solche Drohung als üblen Scherz zu erkennen, ordnen Kinder solche Inhalte oft falsch ein. In ihrer Unsicherheit schicken sie die Drohnachrichten weiter und tragen zur Verbreitung von Kettenbriefen bei. Diese Dynamik gilt es zu unterbrechen.

Ziel des Chatbots: Kinder rasch entlasten

Kinder brauchen Antworten auf ihre Fragen: Ist das ein Kettenbrief? Stimmen die Drohungen wirklich? Was kann ich tun? Muss ich die Nachrichten wirklich weiterschicken? Etc. Da die Kettenbriefe in der Regel sehr ähnlich aufgebaut sind, ist die automatisierte Beantwortung der Fragen von den Kindern mit Hilfe eines Chatbots für eine erste Entlastung gut möglich.

Vor diesen Hintergrund haben wir – mit Unterstützung des Bundeskanzleramts und der Internet Privatstiftung Austria – einen Chatbot entwickelt, der kindgerecht „Kettenbrief-Roboter“ genannt wird. Statt Kettenbriefe an andere Kinder weiterzuleiten und damit den Schaden zu vergrößern, können Kinder diese direkt via WhatsApp an die Nummer 0043 681 108 094 49 schicken. Hinter dieser Nummer steht der Kettenbrief-Chatbot. Er erkennt die Kettenbriefe und gibt den Kindern entlastende Antworten (die von Saferinternet.at erstellt wurden).

So funktioniert’s

Am besten speichern Kinder die Nummer 0043 681 108 094 49 in ihren Kontakten (z. B. unter „Kettenbrief-Roboter“) ein und schon kann es losgehen: Sie können ihre Kettenbriefe via WhatsApp an den Chatbot weiterleiten – die meisten Kettenbriefe für Kinder werden über WhatsApp verschickt.

Die Antworten des Chatbots unterstützen die Kinder dabei, die Drohungen und Versprechen in Kettenbriefen richtig einzuschätzen. Die Erfahrung von Saferinternet.at zeigt: Kinder sind meist sehr erleichtert, wenn sie ihre Kettenbriefe weiterleiten können ohne andere Kinder zu verunsichern. Der Chatbot bestätigt ihnen, dass die Kettenbriefe nicht echt sind und ihnen nichts passieren wird, wenn sie diese nicht weiterleiten. Es hilft Kindern zu erfahren, dass auch andere ähnliche Kettenbriefe erhalten.

Durch die Nutzung des Chatbots werden Daten verarbeitet! Lesen Sie hier, wie Ihre Daten verwendet werden.

Probieren Sie es gleich hier aus:

Keine individuelle Beratung möglich

Der Chatbot "Kettenbrief-Roboter" ist ein automatisiertes Online-Beratungsangebot, das mithilfe von Künstlicher Intelligenz weiterentwickelt wird. Er erkennt ausschließlich Kettenbriefe und kann darauf mit Antworten, die von Saferinternet.at verfasst wurden, entsprechend reagieren.

Auf ein einfaches „Wie geht’s?“ oder „Wer bist du?“ kann er antworten. Werden dem Kettenbrief-Roboter allerdings Fragen wie „Kannst du mir bei meiner Hausübung helfen?“ oder „Magst du Dinosaurier?“ gestellt, wird der Chatbot darauf nicht eingehen können. Er dient nicht der Unterhaltung und erzählt weder Witze, noch antwortet er auf Sprachnachrichten. Der Chatbot ersetzt keine Beratung und kann Kindern nicht bei ihren persönlichen Problemen oder Fragen helfen. Wird ein solcher Bedarf nach weiterer Unterstützung erkannt, verweist der Chatbot auf das Unterstützungsangebot von Rat auf Draht.

Der Chatbot erkennt Kettenbriefe nur in Textform. Kettenbriefe in Form von Bildern, Videos oder Sprachnachrichten können aus technischen Gründen derzeit noch nicht beantwortet werden.

Lassen Sie Ihr Kind nicht alleine und sprechen Sie mit ihm über Kettenbriefe. Der Chatbot ist ein Unterstützungsangebot von Saferinternet.at, er ersetzt jedoch nicht die Begleitung der Kinder durch Erwachsene. Weitere Informationen zu Kettenbriefen finden Sie hier.

Projektleitung und Kontakt: Mag. Louise Beltzung vom Österreichisches Institut für Telekommunikation (ÖIAT)
Fördergeber: Der Launch des Kettenbrief-Roboters wird vom Bundeskanzleramt finanziert. Die Entwicklung des Prototyps wurde von der Förderschiene netidee der Internet Privatstiftung Austria finanziert.