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Ein Handy unterm Weihnachtsbaum

Eltern Handy & Internet

Die Überraschung ist perfekt – endlich gibt’s zu Weihnachten das lang ersehnte, erste eigene Handy. Wie Sie Ihr Kind dabei am besten begleiten, erfahren Sie hier.

Gehört ein Handy unter den Weihnachtsbaum?

Keine Frage: Das erste eigene Handy steht bei vielen Kindern auf der Wunschliste zu Weihnachten ganz weit oben. Die Frage, ab wann ein eigenes Handy sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt immer von den individuellen Umständen, wie zum Beispiel dem Entwicklungsstand des Kindes ab. Grundsätzlich ist es aber durchaus empfehlenswert, ein so wichtiges Geschenk zu einem besonderen Anlass zu machen – warum also nicht zu Weihnachten?

Schenken allein reicht nicht: Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Handynutzung

Die Freude Ihres Kindes ist bestimmt groß – endlich ein eigenes Handy! Mit der Auswahl des passenden Geräts haben Sie aber erst den ersten Schritt getan. Jetzt geht es darum, Ihr Kind bei der Handynutzung zu unterstützen und darauf zu achten, dass die Sicherheitseinstellungen des Handys und der Apps Ihren Vorstellungen entsprechen. 

Einige wichtige Sicherheitseinstellungen am Gerät können Sie bereits vor der großen Bescherung vornehmen – damit ersparen Sie sich unnötigen Stress. 

Andere Einstellungen nehmen Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind vor. Schauen Sie sich an, welche Anwendungen es nutzen möchte und nehmen Sie sich die Zeit, die Einstellungsmöglichkeiten durchzugehen (diese finden Sie im Hilfebereich der jeweiligen App).

Nutzen Sie unser Eltern-Coaching, um gemeinsam mit Saferinternet.at-Trainer:innen all Ihre Fragen rund um das erste eigene Handy zu klären. Gerne können Sie das Coaching auch gemeinsam mit Ihrem Kind nutzen. 


Einstellungen direkt am Gerät

  • Vermeiden Sie unerwünschte Kosten, indem Sie In-App-Käufe  im Google Play Store oder App Store deaktivieren. Für Kinder ist es oft schwer, Werbung innerhalb von Spielen und anderen Apps zu erkennen.
  • Sperren Sie Mehrwertnummern und Dienste von sogenannten Drittanbietern – entweder online oder über die Hotline des Mobilfunkanbieters.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihrem Kind im App-Store nur altersgerechte Apps angeboten werden, indem Sie entsprechende Filter setzen. Bedenken Sie aber: Kein Filter schützt zu hundert Prozent!
  • Deaktivieren Sie Pop-up-Fenster im Browser und aktivieren Sie SafeSearch-Filter in Suchmaschinen, um zu verhindern, dass Ihr Kind beim Surfen auf unerwünschte Inhalte stößt.
  • Kontrollieren Sie, auf welche Funktionen (Kamera, Standort, Mikrofon und andere sensiblen Bereiche) Apps zugreifen und schränken Sie die Zugangsberechtigungen ein. Für manche Apps ist der Zugriff auf die Kamera notwendig, damit sie genutzt werden können, für andere nicht.
  • Um sicherheitstechnisch immer auf dem neuesten Stand zu sein, ist es wichtig, regelmäßige Systemupdates durchzuführen. Stellen Sie ein, dass sich Apps automatisch aktualisieren.
  • Bei einem IOS-Gerät können Sie in den Einstellungen unter „Bildschirmzeit“ festlegen, dass das Handy zu bestimmten Zeiten nicht genutzt werden kann. Sie können auch konkrete Nutzungszeiten für Apps festlegen und Ihre Einstellungen mit einem Sperrcode vor Änderungen Ihres Kindes schützen.
  • Auch bei Android-Geräten kann unter anderem die Nutzungszeit eingeschränkt werden (Einstellungen > Digitales Wohlbefinden und Kindersicherung), jedoch können sich die Funktionen von Gerät zu Gerät unterscheiden. Hier empfiehlt sich die Nutzung der App Google Family Link.
  • Als Android-Nutzer:innen können Sie viele Privatsphäre- und Datenschutzeinstellungen direkt im Google-Konto (welches Sie für die Nutzung eines Android-Gerätes brauchen) vornehmen.

Bedenken Sie, dass technischer Kinderschutz keinen hundertprozentigen Schutz bietet. Umso wichtiger ist es, Ihre Kinder frühzeitig auf problematische Inhalte im Internet vorzubereiten und zu besprechen, wie es mit diesen umgehen kann (wegklicken, löschen, Erwachsenen zeigen, …).


Einstellungen in den Apps

Die meisten sozialen Netzwerke und Messenger bieten eigene Sicherheitseinstellungen, auch wenn diese manchmal schwer zu finden sind. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, welche Apps es zu welchem Zweck nutzen möchte und passen Sie die Einstellung gemeinsam an. Vergessen Sie nicht, diese regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren. 


Klare Regeln für die Handynutzung: So vermeiden Sie Konflikte von Anfang an

  • Vereinbaren Sie klare Regeln für die Handynutzung: Wer zahlt die Rechnung? Wer übernimmt die Kosten für Apps und In-App-Käufe? Muss Ihr Kind beim Herunterladen von Apps um Erlaubnis fragen? Welche Inhalte sind erlaubt? Je klarer die Verhältnisse sind, desto weniger Konflikte gibt es später.
  • Sprechen Sie offen mit Ihrem Kind über mögliche Risiken der Handynutzung, zum Beispiel Kostenfallen oder Belästigungen in Onlinespielen und sozialen Netzwerken. Nutzen Sie hierfür unterstützend unsere Info-Flyer für Kinder und Jugendliche ab dem Volksschulalter.
  • Schauen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind den gewählten Handytarif an. Was kostet wie viel? Wann wird es teuer? Nutzen Sie obengenannte Sperrmöglichkeiten beim Mobilfunkanbieter (zum Beispiel Mehrwertdienste, mobiles Internet, Bezahlen mit dem Handy) oder direkt am Gerät (zum Beispiel für In-App-Käufe und Daten-Roaming).
  • Schaffen Sie klare Verhältnisse. Kinder empfinden ihr Handy meist als strikt privat. Wenn Sie als Eltern das anders sehen, sollten Sie das klar ansprechen (zum Beispiel "Das Handy ist nur geliehen, nicht geschenkt!").
  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind, über welchen Kanal Sie miteinander kommunizieren. Oft nutzen Kinder und Jugendliche unterschiedliche Kanäle für Freund:innen und Familie.
  • Suchen Sie Apps gemeinsam mit Ihrem Kind aus. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, welche Apps es verwenden möchte, und nehmen Sie sich die Zeit, Bewertungen durchzulesen. Beachten Sie, dass genügend Speicherplatz für die Nutzung zur Verfügung steht.
  • Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre! Kinderschutz-Apps und andere Kontrollanwendungen sind oft nicht der richtige Weg, Ihr Kind vor negativen Erfahrungen zu bewahren. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiß, dass es sich im Ernstfall an Sie wenden kann.
  • Drohen Sie nicht sofort mit einem Handyverbot. Klar muss es Konsequenzen haben, wenn vereinbarte Regeln nicht eingehalten werden, seien Sie jedoch zurückhaltend mit Drohungen, das Handy wegzunehmen. Das führt möglicherweise nur dazu, dass Ihr Kind sich bei Problemen – aus Angst das Handy zu verlieren – nicht an Sie wendet.


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