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Ein Handy unterm Weihnachtsbaum

Eltern Handy & Internet

Die Überraschung ist perfekt – endlich gibt’s zu Weihnachten das lang ersehnte, erste eigene Handy. Wie Sie Ihr Kind dabei am besten begleiten, erfahren Sie hier.

Gehört ein Handy unter den Weihnachtsbaum?

Keine Frage: Das erste eigene Handy ist ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Die Frage, ab wann ein eigenes Handy sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt immer von den individuellen Umständen ab. Grundsätzlich ist es aber durchaus zu empfehlen, so ein großes Geschenk zu einem besonderen Anlass zu überreichen – warum also nicht zu Weihnachten?

Schenken allein reicht nicht

Die Freude Ihres Kindes ist bestimmt groß – endlich ein eigenes Handy! Mit der Auswahl des passenden Geräts haben Sie aber erst den ersten Schritt getan. Jetzt geht es darum, Ihr Kind bei der Handynutzung zu unterstützen und darauf zu achten, dass die Sicherheitseinstellungen des Handys und der Apps Ihren Vorstellungen entsprechen. 

Einige wichtige Sicherheitseinstellungen am Gerät können Sie bereits vor der großen Bescherung vornehmen – damit ersparen Sie sich vermutlich einiges an Stress.

Andere Einstellungen nehmen Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind vor. Schauen Sie sich an, welche Anwendungen es nutzen möchte und nehmen Sie sich die Zeit, die Einstellungsmöglichkeiten durchzugehen.

TIPP: Saferinternet.at-Eltern-Coaching

Nutzen Sie unser Eltern-Coaching, um all Ihre Fragen rund ums erste eigene Handy zu klären: Unsere Trainer:innen beraten Sie ganz individuell und nehmen gemeinsam mit Ihnen hilfreiche Einstellungen am Gerät und in den verschiedenen Apps vor. Sie können das Coaching auch gemeinsam mit Ihrem Kind in Anspruch nehmen! Am 12.1.2023 können Sie auch ein kostenloses Online-Beratungsgespräch in Anspruch nehmen – sichern Sie sich jetzt noch einen Termin!


Einstellungen direkt am Gerät

  • Vermeiden Sie unerwünschte Kosten, indem Sie In-App-Käufe deaktivieren. Für Kinder ist es oft schwer, Werbung innerhalb von Spielen und anderen Apps zu erkennen.
  • Sperren Sie Mehrwertnummern und Dienste von sogenannten Drittanbietern – entweder online oder über die Hotline des Mobilfunkanbieters.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihrem Kind im App-Store nur altersgerechte Apps angeboten werden, indem Sie entsprechende Filter setzen. Bedenken Sie aber: Kein Filter schützt zu hundert Prozent!
  • Deaktivieren Sie Pop-Up-Fenster und vermeiden Sie so, dass Ihr Kind beim Surfen im Browser auf unerwünschte Inhalte stößt.
  • Kontrollieren Sie, auf welche Funktionen (Kamera, Standort, Mikrofon etc.) Apps zugreifen und schränken Sie diese ein. Für manche Apps ist der Zugriff auf die Kamera notwendig, damit sie genutzt werden können, für andere nicht.
  • Um sicherheitstechnisch immer auf dem neuesten Stand zu sein, ist es wichtig, regelmäßige Systemupdates durchzuführen. Stellen Sie ein, dass sich Apps automatisch aktualisieren.
  • Android-Nutzer:innen können viele Privatsphäre- und Datenschutzeinstellungen direkt im Google-Konto (welches Sie für die Nutzung eines Androidgerätes brauchen) vornehmen.
  • Bei einem IOS-Gerät können Sie in den Einstellungen unter „Bildschirmzeit“ u. a. festlegen, dass das Handy zu bestimmten Zeiten nicht genutzt werden kann (z. B. in der Nacht von 20:00 bis 06:00 Uhr). Sie können auch konkrete Nutzungszeiten für Apps festlegen und Ihre Einstellungen mit einem Sperrcode vor Änderungen Ihres Kindes schützen.
  • Auch bei Android-Geräten kann u. a. die Nutzungszeit eingeschränkt werden (Einstellungen > Digitales Wohlbefinden und Kindersicherung), jedoch können sich die Funktionen von Gerät zu Gerät unterscheiden. Hier empfiehlt sich die Nutzung der App Google Family Link. Diese bietet neben der Möglichkeit, die Dauer der Handy- und Appnutzung einzuschränken, viele weitere Einstellungsmöglichkeiten.

Kinderschutz-Apps wie Google Family Link sind gerade bei jüngeren Kindern eine sinnvolle Möglichkeit, um deren Mediennutzung zu regulieren und eine sichere Nutzungsumgebung zu schaffen. Beachten Sie aber, dass auch technischer Kinderschutz keinen hundertprozentigen Schutz bietet. Zudem ist es vor allem bei älteren Kindern wichtig, solche Anwendungen nicht ohne deren Wissen zu installieren – das könnte Ihre Vertrauensbasis empfindlich stören.


Einstellungen in den Apps

Die meisten Sozialen Netzwerke und  Messenger bieten eigene Sicherheitseinstellungen, auch wenn diese in manchen Anwendungen etwas schwieriger zu finden sind. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, welche Apps es zu welchem Zweck nutzen möchte und optimieren Sie gemeinsam mit ihm die App-Einstellungen.

Nutzen Sie dafür auch unsere Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Schutz der Privatsphäre.


Vermeiden Sie von vornherein Konflikte

  • Sprechen Sie offen mit Ihrem Kind über mögliche Risiken der Handynutzung, z. B. Kostenfallen oder Belästigungen in Online-Spielen und Sozialen Netzwerken. Nutzen Sie hierfür unterstützend unsere Info-Flyer für Jugendliche und Kinder ab dem Volksschulalter.
  • Schauen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind den gewählten Handytarif an. Was kostet wie viel? Wann wird es teuer? Nutzen Sie obengenannte Sperrmöglichkeiten beim Mobilfunkanbieter (z. B. Mehrwertdienste, mobiles Internet, Bezahlen mit dem Handy) oder direkt am Gerät (z. B. für InApp-Käufe und Daten-Roaming).
  • Schaffen Sie klare Verhältnisse. Kinder empfinden ihr Handy meist als streng privat. Wenn Sie als Eltern das anders sehen, muss dies klar besprochen werden (z. B. "Das Handy ist nur geliehen, nicht geschenkt!").
  • Legen Sie sich auf einen gemeinsamen Kommunikationskanal fest. Treffen Sie vorab Vereinbarungen, über welchen Kanal Sie mit Ihrem Kind kommunizieren. Meist kommunizieren Kinder und Jugendliche über unterschiedliche Kanäle mit Freund:innen und Familie.
  • Suchen Sie Apps gemeinsam mit Ihrem Kind aus. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, welche Apps es verwenden möchte. Beachten Sie, dass genügend Speicherplatz für die Nutzung zur Verfügung steht.
  • Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre! Kinderschutz-Apps und andere Kontrollanwendungen sind oft nicht der richtige Weg, Ihr Kind vor negativen Erfahrungen zu bewahren. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiß, dass es sich im Ernstfall an Sie wenden kann.
  • Rüsten Sie Ihr Kind für den Ernstfall. Ihr Kind muss wissen, wie es sich in einer Krisensituation auch ohne Eltern verhalten kann. Weglaufen, aus der Gefahr bringen, Hilfe holen. Denn nicht immer können Eltern erreichbar sein.
  • Drohen Sie nicht mit Handy-Verbot. Klar muss es Konsequenzen haben, wenn vereinbarte Regeln nicht eingehalten werden, seien Sie jedoch zurückhaltend mit Drohungen, das Handy zu verbieten. Das führt möglicherweise dazu, dass Ihr Kind sich bei Problemen – aus Angst das Handy zu verlieren – nicht an Sie wendet.


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