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Saferinternet.at veröffentlicht Leitfaden „Aktiv gegen Hasspostings“

Der Leitfaden „Aktiv gegen Hasspostings“ informiert, wie Internet-Nutzer konkret gegen Hasspostings im Netz vorgehen können und wie sich die rechtliche Situation dazu in Österreich gestaltet.

Wien, 03. November 2016 –  Die Verbreitung von Hassbotschaften im Internet nimmt stetig zu. Gleichzeitig wollen immer mehr Internet-Nutzer dagegen aktiv werden. Deshalb veröffentlicht die EU-Initiative Saferinternet.at mit der Unterstützung von Facebook und in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt, dem Bundesministerium für Familien und Jugend sowie dem Bildungsministerium erstmals einen umfassenden Leitfaden zum Thema.


Download:
Leitfaden „Aktiv gegen Hasspostings“ (pdf, 7 MB)


Jeder kann gegen Hass im Internet aktiv werden

Der Leitfaden „Aktiv gegen Hasspostings“ bietet Internet-Nutzern detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie und wo sie hasserfüllte Beiträge in Sozialen Netzwerken (Facebook, Instagram, YouTube, Twitter und Ask.fm) sowie auf Websites melden können. Darüber hinaus werden alle relevanten Meldestellen in Österreich mit ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen angeführt. 

Weiters gibt der Leitfaden einen Überblick zur rechtlichen Situation in Österreich, klärt auf, wann ein Posting eine strafbare Handlung darstellt und beschreibt, wie eine Anzeige erstattet werden kann.

Wer weitere Informationen oder eine Beratung sucht, wird in einem eigenen Kapitel über die wichtigsten Beratungsstellen und Schulungsangebote in Österreich informiert. Eine Übersicht über weiterführende Literatur und Materialien ergänzt den Leitfaden.

Staatssekretärin Muna Duzdar begrüßt die Veröffentlichung des Leitfadens: „Der Leitfaden von Saferinternet.at stellt eine optimale Ergänzung zu unserer Kampagne #GegenHassimNetz dar. Gerade weil es keine Patentrezepte gegen Hasspostings im Netz gibt, bietet der Leitfaden eine breite Palette an Informationen und Angeboten zum Umgang mit negativen digitalen Auswüchsen.“

Eva-Maria Kirschsieper, Head of Public Policy für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Facebook, ergänzt: „Um Hassrede etwas entgegenzusetzen, müssen Gesellschaft, Politik und Unternehmen zusammenarbeiten. Auch wir sind uns unserer Verantwortung sehr bewusst und möchten unseren Beitrag leisten. Aus diesem Grund freuen wir uns, dass wir mit der Unterstützung dieses Leitfadens dabei helfen konnten, den Menschen konkrete Strategien und Tipps an die Hand zu geben, um Hass und Rassismus im Internet entgegenzutreten.“


Zivilcourage im Netz: Gegenrede sinnvoll gestalten

Ein wesentlicher Bestandteil des Leitfadens sind konkrete Empfehlungen zur Gegenrede. Die Gegenrede, oder auch „Counter Speech“ genannt, bezeichnet Texte, Bilder oder Videos, die geschaffen werden, um verschiedenen Formen von Hassreden im Internet entgegenzutreten. Es geht etwa darum Hassbotschaften mit stichhaltigen Argumenten sachlich zu widerlegen. Solche Argumente dienen vor allem auch dazu, stille Mitlesende zum Nachdenken zu bewegen. Im Leitfaden werden dazu verschiedene Strategien vorgestellt.

 „Die Stimme gegen Hass im Netz zu erheben erfordert Kompetenzen für eine reflektierte Mediennutzung, gerade auch von jungen Menschen. Gemeinsam mit Saferinternet.at haben wir dafür zahlreiche Angebote für Schulen entwickelt“, so Bildungsministerin Sonja Hammerschmid. Diese und weitere Information zum Thema finden Sie unter www.bmb.gv.at/schulen/pwi/pa/cybermobbing.

Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin betont auch die Rolle der Familie: „Eltern haben für Kinder eine nicht zu überschätzende Vorbildfunktion, auch im Internet. Deshalb unterstützen wir Erziehende mit einer breiten Palette an Informationsangeboten und Weiterbildungen für eine gelingende Medienerziehung.“ Diese sind unter www.digi4family.at und www.saferinternet.at zu finden.


5 Tipps um gegen Hasspostings aktiv zu werden

  • Beiträge melden: Informieren Sie die Betreiber einer Website und fordern Sie diese zur Löschung auf. In Sozialen Netzwerken gibt es dafür meist einen eigenen Melde-Button.
     
  • Hater sperren: In den meisten Sozialen Netzwerken besteht die Möglichkeit, andere Nutzer zu blockieren.
     
  • Hassrede aufzeigen: Bleiben Sie sachlich und benennen Sie die Hassrede in einem eigenen Posting.
     
  • Dagegen argumentieren: Gegenrede kann vor allem dabei helfen, stille Mitlesende zu erreichen. Damit überlassen Sie den Hassrednern nicht alleine das Feld.
     
  • Anzeige aufgeben: Sind die Inhalte eines Hasspostings strafrechtlich relevant, können Sie diese bei jeder Polizeistelle zur Anzeige bringen.

Eine detaillierte Ausführung sowie weitere Strategien und Tipps stehen im kostenlosen Leitfaden „Aktiv gegen Hasspostings“ (pdf, 7 MB) ) bereit.


Über Saferinternet.at
Saferinternet.at unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende bei der sicheren Nutzung des Internet und liefert hilfreiche Tipps und Hilfestellungen zu Themen wie Soziale Netzwerke, Datenschutz, Sexualität und Internet, Jugendschutz, Computerspiele, Online-Shopping, Virenschutz, Medienerziehung etc. Die Initiative wird vom ACR-Mitglied Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) in Kooperation mit dem Verband der Internet Service Providers Austria (ISPA) koordiniert und in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand, NGO und der Wirtschaft umgesetzt. Die Finanzierung erfolgt durch die Europäische Union (Connecting Europe Facility), das Bundesministerium für Familien und Jugend, das Bundesministerium für Bildung sowie A1, UNIQA, Huawei und Facebook. Detaillierte Informationen zu allen Aktivitäten von Saferinternet.at gibt es unter www.saferinternet.at. Für Fragen und Anregungen zu Saferinternet.at können sich Interessierte per E-Mail an office@saferinternet.at wenden.


Rückfragen: 
ÖIAT 
Mag. Bernhard Jungwirth
Tel: +43-1-595 2112
E-Mail: jungwirth@oiat.at
www.oiat.at