Von 16. Juni bis 7. Juli fand unsere Online-Gesprächsreihe „Online-Sexismus – was tun?“ statt, die wir gemeinsam mit dem Frauenservice der Stadt Wien veranstalteten. Ausgangspunkt war die neue Broschüre der Stadt Wien mit dem Titel „Frau im Netz". Die Broschüre bietet Informationen rund um die Gefahren des Internets für Frauen – von Online-Sexismus über Fake-News bis hin zu Online-Dating.
Formen von Online Sexismus
Abwertungen, Zurückweisungen oder Hasskommentare sind nur einige Erscheinungsformen von Online-Sexismus. Die betroffenen Frauen, aber auch Mädchen werden dadurch entmutigt, sich online zu äußern und sich Raum in der Online-Welt zu nehmen. Wie auch im öffentlichen Raum, auf Plätzen und Straßen, werden Frauen und Mädchen dadurch aus Online-Räumen vertrieben. Konkret sind sie online mit folgenden sexistischen Formen konfrontiert:
- Mansplaining:
Männer belehren Frauen und Mädchen – und das auch dann, wenn diese mehr über das jeweilige Thema wissen. - Bodyshaming:
Frauen und Mädchen werden aufgrund ihres Aussehens beschämt und abgewertet. Dabei ist egal, wie die Betroffenen aussehen. - Slutshaming:
Frauen und Mädchen werden auf ihr Sexualleben reduziert. Egal, ob sie wechselnde PartnerInnen haben oder schon seit Ewigkeiten verheiratet sind. - Cyberstalking:
Eine Person wird andauernd online belästigt und kontaktiert. Das kann öffentlich oder durch Privatnachrichten, am Telefon oder in Sozialen Netzwerken passieren. - Cyber-Mobbing:
Eine Person wird andauernd und absichtlich bloßgestellt, ausgegrenzt und beleidigt. Dabei geht es in erster Linie, um das Ausüben von Macht über eine Person. - Trolle:
Sie fallen durch einen destruktiven Kommunikationsstil auf. Mit ihnen zu diskutieren ist sinnlos, denn das wollen sie gar nicht. Stattdessen geht es ihnen darum, gehört zu werden und sich online viel Platz zu nehmen.
Wir wollen uns online nicht vertreiben lassen!
Was also tun? Wie können Frauen und Mädchen sich ihren Raum online nehmen? An vier Terminen diskutierten wir mit ExpertInnen über Online-Sexismus. Klar war allen: Es ist wichtig gegen Online-Sexismus laut aufzutreten und das darf nicht nur den Betroffenen überlassen werden. Andere können helfen, indem sie Solidarität zeigen und Ungerechtigkeiten ansprechen. Es ist auch wichtig, Fehlverhalten anzusprechen und/oder in den sozialen Netzwerken zu melden.
Zur Nachlese: Die Themen der Gesprächsreihe
- Cyber-Mobbing in Zeiten der Corona-Krise – mit Marlena Koppendorfer (147 Rat auf Draht)
- Online-Sexismus aus Sicht einer Gamerin – mit Sarah Kerschhaggl (New Media Expert)
- Wer steckt hinter Online-Sexismus? – mit Erich Lehner (Männerforscher)
Die Broschüre kann heruntergeladen oder bei der Stadt Wien bestellt werden