Online-Werbung als Falle für Kinder
Werbung in Apps, Spieleportalen oder Sozialen Netzwerken zielt häufig auf Kinder und Jugendliche ab. Schnell kann Online-Werbung zur Kostenfalle werden. Eine Studie der Arbeiterkammer zeigt das Problem auf: Kinder erkennen Werbung oft nicht als solche, weil sie gut getarnt ist.
Warum „gratis“ oft doch etwas kostet
Wenn sich Kinder im Internet bewegen, dann machen sie vor allem gerne eines: spielen! Doch das Spielen im Netz ist oft nur auf den ersten Blick „gratis“.
Einige Beispiele:
- Die App für das Smartphone oder Tablet selbst ist gratis. Doch um im Spiel weiter zu kommen, müssen oft „Goodies“ gekauft werden – mit „echtem“ Geld. Diese versteckten Käufe nennen sich In-App-Käufe.
- Innerhalb einer Gratis-App oder eines Gratis-Online-Spiels findet sich oft eine Menge Werbung. Ein falscher Klick kann bereits zu hohen Kosten führen.
- Zusatz-Levels und Upgrades sind oft sehr teuer. Nach einmaligem Eingeben der Kreditkartennummer, lässt sich jede Erweiterung mit einem schnellen Klick erstehen.
Tipps für Eltern und Kinder
Was können Eltern tun? Wie sollen Sie mit dieser Problematik umgehen? Hier einige Tipps:
- Üben Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, Online-Werbung zu erkennen und zu beurteilen. Lassen Sie sich von Ihrem Kind Werbeeinschaltungen z.B. auf YouTube oder Spieleportalen zeigen und diskutieren sie darüber.
- Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind Regeln und begründen Sie diese –z.B. vor einer Registrierung immer bei den Eltern nachfragen, keine persönlichen Daten auf Websites eingeben, ohne dies vorher mit den Eltern zu besprechen, wenn etwas komisch vorkommt, Hilfe bei den Eltern holen, keine Spiele-Apps verwenden, bei denen In-App-Käufe für das Spielen notwendig sind oder die Mitgliedschaft kostenpflichtig ist.
- Installieren Sie Programme am Computer und Handy Ihres Kindes, die helfen, Werbung zu filtern. Ein Beispiel ist „AdBlock“ für den Browser Firefox.
- Deaktivieren Sie In-App-Käufe und schalten Sie diese nur gezielt im Bedarfsfall frei – bei iPhone z.B. unter „Einstellungen/Allgemein/Einschränkungen“ bzw. bei Android z.B. durch Deaktivierung von „Google Wallet“ (zum Teil noch „Google Checkout“), falls Sie sich dort registriert haben.
- Laden Sie Apps nur gemeinsam mit Ihrem Kind herunter. Somit ist es auch nicht erforderlich, dass Sie das Passwort zum Installieren von Apps an Ihr Kind weitergeben.
- Nicht immer sind Gratis-Spiele-Apps die bessere Option. So kann es in manchen Fällen sinnvoller sein, ein paar Euros für ein Spiel auszugeben und dafür über eine werbefreie Version zu verfügen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kind viel Spaß beim sicheren Spielen!
Weiterführende Links:
- AK-Studie: Kinder und Online-Werbung
- Internet Ombudsmann: Informationsblatt „Apps im Griff“ (pdf, 1.1 MB)
- Saferinternet.at: Folder „Handy – aber sicher!“ (pdf, 1.9 MB)
- Saferinternet.at: Wie vermeide ich, dass Apps zur Kostenfalle werden?
- Watchlist Internet: Infos, Tipps und aktuelle Warnungen zum Thema „Handy-Abzocke“