Verschiedene Sichtweisen einnehmen mit KI-Tools
Alter: ab 12 Jahren
Schule: Sek I, Sek II, Erwachsene
Fächer: Sprachen, Politische Bildung, Digitale Grundbildung, Geschichte, Sozialkunde
Voraussetzung: Zugang zu entsprechenden digitalen Tools (Achtung: Für manche Anwendungen wird ein Account benötigt oder sie sind in einer Gratis-Version nicht ausreichend nutzbar.) Anleitungen für sogenannte „Prompts“ (=Anweisung an den Chatbot) können ebenfalls hilfreich sein.
Kurzbeschreibung: Die Schüler:innen erkunden mithilfe von KI-Tools unterschiedliche Sichtweisen zu einem Thema und nutzen Chatbots zur Umsetzung von Rollenspielen.
Themen
Informationskompetenz | Quellenkritik | Informationsbewertung | Künstliche Intelligenz
Ziele
- sich in andere Personen hineinversetzen können
- verschiedene Sichtweisen einnehmen und ausdrücken können
- den eigenen Horizont erweitern
Ablauf
Vorbereitung
Wählen Sie ein Thema und testen Sie zunächst selbst aus, welche Ergebnisse der Bot Ihnen dazu liefert. Versuchen Sie, durch unterschiedliche Anweisungen („Prompts“) verschiedene Perspektiven zu sammeln. So können Sie gleich überprüfen, ob es zum gewählten Thema genügend unterschiedliche Sichtweisen gibt. Besonders erfolgsversprechend sind kontroverse Themen, die auch in der Öffentlichkeit breit diskutiert werden. Themen, über die schon sehr lange gesprochen wird, eignen sich ebenfalls gut.
Beispiele:
Geschichte und politische Bildung:
Erfindung des Buchdrucks
Bedenken rund um die Erfindung der Eisenbahn
Abstimmung Zwentendorf 1978 in Österreich
Einführung des Frauenwahlrechts 1918
Ernährung und Gesundheit:
Sind Avocados gesund?
Ist eine proteinreiche Ernährung gut oder schlecht?
Machen Computerspiele gewalttätig?
Variante 1 – jede:r für sich
Die Schüler:innen suchen sich jeweils ein Thema, das sie interessiert und zu dem sie sich unterschiedliche Sichtweisen erwarten. Nun geben sie verschiedene Fragen in einen Chatbot ein und sammeln so mehrere Perspektiven zum Thema. Im Anschluss überprüfen sie anhand anderer Quellen aus dem Internet, ob sich diese Sichtweisen bestätigen lassen.
Dabe ist es wichtig, dass die Schüler:innen die Anweisungen an den Chatbot und die Quellen, welche sie zur Kontrolle genutzt haben, schriftlich oder mit Screenshots dokumentieren – nur so behalten auch Sie als Lehrperson die Kontrolle über die Inhalte.
Abschließend präsentieren die Schüler:innen die unterschiedlichen Perspektiven in einer kurzen Präsentation, einem Podcast oder Kurzvideo.
Variante 2 – in Gruppen
Die Schüler:innen finden sich zu Gruppen von jeweils 2-3 Personen zusammen. Es werden Themen definiert, wobei ein Thema immer an zwei Gruppen vergeben wird: Eine Gruppe erhält den Auftrag, Argumente für eine bestimmte Perspektive zu finden, die andere Gruppe behandelt die gegenteilige Sichtweise. Dazu nutzen die Schüler:innen einen Chatbot, aber auch andere Onlinequellen – wobei sie sowohl die genutzten Quellen als auch Anleitungen an den Bot in einem eigenen Dokument festhalten, sodass Sie als Lehrperson die Kontrolle über die Inhalte bewahren.
Um herauszufinden, welche Sichtweisen es zu einem Thema gibt, kann schon vorab ein Chatbot befragt werden.
Abschließend treffen sich die Schüler:innen zu einem Debattierclub. Eine Person aus jeder Gruppe fungiert als Sprecher:in, eine andere als Contra-Geber:in.
Ablauf:
Gruppe a: Argumente (Dauer: 3 Min.)
Gruppe b: Argumente (Dauer: 3 Min.)
Gruppe a: Contra (Dauer: 1 Min.)
Gruppe b: Contra (Dauer: 1 Min.)
Im Anschluss stimmt die gesamte Klasse darüber ab, welche Gruppe überzeugender war (z. B. mithilfe von Mentimeter).
Reflexionsfragen
- Wofür hat sich die Recherche bewährt?
- Wo war sie eher hinderlich?
- Wo fanden wir irreführende Infos?
- Welche Schlussfolgerungen können wir für künftige Recherchen ziehen?
Beispiele für KI-Tools zur Erstellung von Texten
- ChatGPT, textbasiertes Dialogsystem auf KI-Basis
- You.com, KI-basierte Suchmaschine mit einem eigenen Reiter zu einem Chatbot
- Perplexity AI, KI-basierte Suchmaschine, welche sowohl Text als auch Quellen ausgibt