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Was kann ich gegen Hass im Netz tun?

Weitere Infos zu: Cybermobbing

Jede:r kann aktiv gegen Hass im Netz vorgehen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Zeigen Sie die Hassrede auf. Kommentieren und benennen Sie das Verhalten von Hassposter:innen(„Das ist rassistisch/sexistisch.“ etc.). Bleiben Sie aber sachlich und lassen Sie sich auf keinen Streit ein.
  • Argumentieren Sie dagegen. Leisten Sie Gegenrede, um den Hassposter:innen nicht das Feld zu überlassen.
  • Melden Sie Hasspostings. In sozialen Netzwerken können Sie Hassposter:innen, hasserfüllte Inhalte oder Gruppen direkt mittels Meldefunktion melden. Bei Websites oder Blogs fordern Sie die Seitenbetreiber:innen zur Löschung der Hasspostings auf. Nutzen Sie zusätzlich spezielle Meldestellen gegen Hass im Netz.
  • Blockieren Sie problematische Nutzer:innen. Selbstschutz geht vor! Wenn sich der Hass gegen Sie persönlich richtet, blockieren Sie die Hater:innen, um nicht mehr belästigt zu werden.
  • Erstatten Sie gegebenenfalls Anzeige. Ist der Inhalt eines Hasspostings strafrechtlich relevant, können Sie bei jeder Polizeidienststelle Anzeige erstatten. Sammeln Sie dafür Beweise (z. B. Screenshots, E-Mails, Links, Fotos, Chatprotokolle, Ausdrucke etc.)
  • Holen Sie sich Hilfe. Sie müssen die Situation nicht allein durchstehen. Wenden Sie sich an Meldestellen oder Informations- und Beratungsstellen und holen Sie sich Unterstützung!

So leisten Sie Gegenrede (Counterspeech)

  • Bleiben Sie sachlich und ruhig. Verfallen Sie nicht in dieselbe aggressive oder wütende Tonlage wie die Hater:innen, sondern bleiben Sie respektvoll und höflich. Stützen Sie Ihre Argumente immer auf Fakten und vermeiden Sie persönliche Angriffe – auch wenn Sie aggressive Gegenreaktionen erhalten.
  • Nennen Sie Hass beim Namen. Benennen Sie Hassbotschaften als solche (z. B. „Das ist rassistisch“), um den Hass für andere Nutzer:innen sichtbar zu machen. Viele Hater:innen versuchen, ihre tolerante Fassade zu wahren, machen aber trotzdem diskriminierende bzw. menschenverachtende Aussagen („Ich bin kein Rassist, aber…“). Begründen Sie, warum solche Aussagen sehr wohl hetzerisch sind (z. B. „Sie verallgemeinern alle Einwohner:innen eines Landes oder alle Anhänger:innen einer Religion.“).
  • Setzen Sie klare Grenzen. Machen Sie deutlich, dass Hass und Diskriminierung inakzeptabel sind. Wenn Hater:innen versuchen, Sie zu provozieren oder zu beleidigen, stellen Sie klar, dass Sie eine solche Sprache nicht tolerieren.
  • Seien Sie empathisch. Hater:innen suchen vielleicht ein Ventil für persönliche Probleme und fühlen sich unverstanden. Zeigen Sie Mitgefühl und versuchen Sie, das Gespräch in eine konstruktive Richtung zu lenken.
  • Zeigen Sie Humor. Manchmal kann es hilfreich sein, auf Hassbotschaften mit humorvollen oder ironischen Antworten zu reagieren. Dies kann die Situation entspannen und dazu beitragen, die Hater:innen zu entwaffnen.
  • Bleiben Sie beim Thema. Hater:innen betreiben häufig „Themen-Hopping“, indem sie immer wieder neue Provokationen zu neuen Themen posten. Zeigen Sie ihre Strategie auf, anstatt darauf einzugehen („Sie lenken vom Thema ab – wir diskutieren hier über XY.“).
  • Entlarven Sie Fake News. Um ihre Behauptungen zu untermauern und ihnen mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, zitieren Hater:innen oft angebliche Studien und Statistiken, stellen Fotos in einen anderen Kontext oder präsentieren erfundene Geschichten als persönliche Erfahrung („Die Cousine des Bruders meiner Kollegin arbeitet im Flüchtlingsheim und hat dort...“). Fragen Sie in solchen Fällen konkret nach Quellen und hinterfragen Sie vermeintliche Fakten kritisch, um falsche und widersprüchliche Aussagen zu entkräften.
  • Beobachten Sie die Strategie der Hater:innen. Die geeignete Form der Gegenrede hängt immer vom Hassinhalt und dem Verhalten der anderen ab.  Ein ironischer Kommentar zum Beispiel kann je nach Situation das Gesprächsklima auflockern, aber auch die Fronten weiter verhärten.

Gegenrede zielt nicht in erster Linie darauf ab, überzeugte Hater:innen umzustimmen, sondern stille Mitlesende zum Nachdenken anzuregen. Manchmal kann es besser sein, nicht auf Hasspostings zu antworten oder sich auf andere Weise dagegen zu wehren. Vergessen Sie nicht: Ihr Selbstschutz geht vor!

Die Website Schneller Konter hilft Ihnen dabei, eine kreative Gegenrede zusammenzustellen!


 Unterrichtsmaterial_Hass-im-Netz-kontern.pdf

Unterrichtsmaterial: Hass im Netz kontern

Dieses Unterrichtsmaterial bietet Informationen zum Thema Hass im Netz kontern und Übungsbeispiele für Schüler:innen ab 9 Jahren.

Veröffentlichung: August 2022

 Flyer_Hass_im_Netz.pdf

Flyer: Hass im Netz

Informativer Flyer für Jugendliche zum Umgang mit Hass im Netz.

Veröffentlichung: Januar 2024

 ISPA_Hasspostings.pdf

ISPA: Flyer Hasspostings

Der Flyer "Hasspostings" der ISPA informiert zu den rechtlichen Hintergründen strafbarer Postings.

Veröffentlichung: Mai 2021


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