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Was ist Künstliche Intelligenz und welche Auswirkungen hat sie?

Weitere Infos zu: Informationskompetenz

Künstliche Intelligenz (KI) ist der Versuch, menschliche Intelligenz mit Methoden der Mathematik und Informatik nachzubilden und auf Computersysteme zu übertragen. Eine KI verwendet Algorithmen und kann selbstständig komplexe Aufgaben oder Probleme lösen, die normalerweise nur von Menschen gelöst werden können.

Diese Art von KI, die zur Lösung konkreter Probleme eingesetzt wird, wird als schwache KI bezeichnet. Ist eine KI nicht auf bestimmte Anwendungsgebiete beschränkt, sondern besitzt sie eine allgemeine Intelligenz und damit gleiche oder bessere intellektuelle Fähigkeiten als wir Menschen, spricht man von starker KI. Daran wird gearbeitet – Realität ist sie aber noch nicht.

Je mehr Daten eine KI erhält, desto besser wird sie. Das nennt man maschinelles Lernen (Machine Learning). Für besonders komplexe Probleme werden künstliche Neuronen erzeugt, die der KI helfen, Entscheidungen wie ein Mensch zu treffen. Das nennt man Deep Learning.


Beispiele für KI

  • Chatbots: Chatbots sind Programme, mit denen die Nutzer:innen per  Text- oder Spracheingabe kommunizieren können. Mithilfe von KI sind sie in der Lage, Konversationen zu führen und menschlich anmutende Antworten auf Fragen aller Art zu geben. Bekannte textbasierte Chatbots sind ChatGPT, Google Gemini oder Bing Chat. Chatbots werden von Unternehmen häufig zur Verbesserung des Kundenservice eingesetzt.
  • Sprachassistenten: Virtuelle Assistenten wie Siri von Apple, Alexa von Amazon, Google Assistant oder Cortana von Microsoft zählen zu den sprachbasierten Chatbots. Sie nutzen KI zur Spracherkennung und -verarbeitung für verschiedene Aufgaben wie das Abspielen von Musik, das Beantworten von Fragen, das Einrichten von Erinnerungen und die Steuerung von Smart-Home-Geräten.
  • KI-Suchmaschinen: KI-Suchmaschinen wie Bing AI, You.com, oder Perplexity AI sind in der Lage, natürliche Sprache zu verarbeiten, den Kontext von Suchanfragen zu erfassen und dadurch die Absicht der Nutzer:innen besser zu verstehen. So können sie auch komplexe Fragen präzise beantworten und personalisierte Suchergebnisse liefern.
  • Empfehlungssysteme: Plattformen wie Netflix, Amazon, YouTube und Spotify nutzen KI, um personalisierte Empfehlungen für Filme, Produkte, Videos und Musik zu erstellen, die auf den Vorlieben und dem Verhalten der Nutzer:innen basieren. Ähnliches passiert auch in sozialen Medien, wo Algorithmen im Hintergrund entscheiden, welche Informationen den Nutzer:innen eingeblendet werden.
  • Bilderkennung und -bearbeitung: KI wird unter anderem in sozialen Netzwerken eingesetzt, um Gesichter auf Fotos zu erkennen und Personen automatisch zu taggen oder um Bilder zu verbessern oder zu verfremden. Die Anwendungsmöglichkeiten solcher Filter sind vielfältig und reichen von Farbeffekten über Schönheitsfilter bis hin zu lustigen Tiermasken.

Auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens kommen wir ständig mit Algorithmen und Künstlicher Intelligenz in Berührung. Wearables und Fitnesstracker nutzen KI ebenso wie Navigationssysteme oder intelligente Klimaanlagen. In der Medizin wird KI unter anderem zur Diagnoseunterstützung oder für personalisierte Behandlungspläne eingesetzt, im Finanzwesen beispielsweise zur Betrugsprävention oder zur Bewertung von Kreditrisiken. Oftmals sind wir uns des Einsatzes von KI gar nicht bewusst.


Risiken von KI

KI kann unser Leben in vielen Bereichen erleichtern, birgt aber auch Risiken, denen wir uns bewusst sein müssen:

  • Fehlende Transparenz und Kontrolle: Viele KI-Modelle sind so komplex, dass es kaum möglich ist, ihre Funktionsweise zu verstehen oder zu kontrollieren. Das kann ihr Verhalten unberechenbar und ihre Entscheidungen schwer nachvollziehbar machen.
  • Datenschutz und Sicherheitsbedenken: KI-Anwendungen erfordern häufig den Zugriff auf große Datenmengen, was zu Datenschutzproblemen oder Datenmissbrauch führen und die Privatsphäre der Nutzer:innen gefährden kann. Es besteht die Gefahr, dass sensible Informationen offengelegt oder gehackt werden – etwa Gesundheitsdaten, wie sie im medizinischen Bereich oder bei Wearables verwendet werden, oder personenbezogene Daten, auf die Chatbots und KI-Suchmaschinen zugreifen.
  • Bias und Diskriminierung: Je nachdem, mit wie vielen und welchen Daten eine KI trainiert wird, funktioniert sie mehr oder weniger gut – und kann auch diskriminierende Auswirkungen haben. Wird sie etwa mit Daten trainiert, die Ungleichbehandlung oder Vorurteile enthalten, spiegeln ihre Ergebnisse und Entscheidungen diese Stereotypen und Benachteiligungen wider.
  • Qualitätsprobleme und Fehleranfälligkeit: KI-Systeme sind nicht fehlerfrei und können ungenaue oder irreführende Ergebnisse liefern, insbesondere wenn sie mit unzureichenden oder verzerrten Trainingsdaten arbeiten oder darauf programmiert sind, in jedem Fall eine Antwort zu geben – auch wenn die Datenlage dies nicht zulässt und Antworten daher frei erfunden werden müssen. Die Informationen von Chatbots oder KI-Suchmaschinen sollten daher immer mit mehreren Quellen abgeglichen werden.
  • Verzerrte Wirklichkeit und Filterblasen: In sozialen Medien sorgen KI-basierte Algorithmen dafür, dass uns nur vermeintlich relevante Inhalte angezeigt werden. Dadurch können Filterblasen entstehen, die eine einseitige Wahrnehmung fördern. Zur Verzerrung der Realität können auch KI-Tools wie Schönheitsfilter beitragen, die unrealistische Körperbilder verstärken und damit vor allem Kinder und Jugendliche unter Druck setzen.
  • Missbrauch und Manipulation: KI-Anwendungen können auch für missbräuchliche oder manipulative Zwecke eingesetzt werden, zum Beispiel zur Erstellung von Deepfakes, zur Verbreitung von Desinformationen oder zur Überwachung und Kontrolle ihrer Nutzer:innen. Wird KI für politische Propaganda oder soziale Manipulation genutzt, kann dies gravierende individuelle und gesellschaftliche Probleme nach sich ziehen.

Die Verbreitung von KI hat in vielen Bereichen tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. So kann die zunehmende Interaktion mit KI-Systemen die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen beeinflussen, während die zunehmende Automatisierung durch KI den Arbeitsmarkt verändert oder die Möglichkeiten von Anwendungen wie ChatGPT traditionelle Lehrmethoden in Frage stellen.


Tipps für Lehrende zum Umgang mit KI

  • Nicht ignorieren. Schüler:innen nutzen KI-Tools wie ChatGPT usw. in jedem Fall. Auch wenn Sie selbst solchen Anwendungen skeptisch gegenüberstehen: Setzen Sie sich mit den Chancen und Risiken von KI-basierten Programmen auseinander und zeigen Sie, wie wichtig Quellenkritik ist.
  • Nicht pauschal verbieten. Ein Verbot nimmt die Chance, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und auch die Schwächen von KI aufzuzeigen.
  • Gemeinsam nutzen. Entdecken Sie im Unterricht gemeinsam die Möglichkeiten und Grenzen von KI-Anwendungen und erarbeiten Sie gemeinsam Regeln für den Schulalltag.

In unseren Unterrichtsbeispielen zu Künstlicher Intelligenz finden Sie Anregungen dazu, wie Sie solche Tools aktiv nutzen und mit Ihren Schüler:innen diskutieren können!


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